GEP-Jahresversammlung 2018 in Nürnberg, 28.4.2018 – Jahresbericht
Willkommen, liebe Mitglieder, liebe Gäste, die Sie zu unserer Jahresversammlung aus nah und fern angereist sind. Zuerst gebe ich meinen Jahresbericht. In der dann folgenden Diskussion – etwa zwei Stunden – können einzelne Punkte näher geklärt werden. Hinterfragen Sie meine Aussagen bitte gründlich. Die dann folgende Mitgliederversammlung ist, wie das Wort sagt, den Mitgliedern vorbehalten. Alle zusammen treffen wir uns dann zu gemütlichem Beisammensein und privatem Austausch bei sicher gutem Appetit im Bratwurst-Röslein. Ende offen.
Zuerst nun zu den neuen, aktuellen Fällen, dabei zuerst zu Herrn Z. Er ist hier anwesend, ein Freiberufler, Vater von fünf Kindern, in meiner weiteren Umgebung wohnhaft. Sie verstehen, daß ich seine Daten abdecke. Er kennt mich durch das TV-Interview im Kulturstudio (RB 2/16,2.9) und suchte so seit einem Jahr öfters das Gespräch mit mir. In seiner großen Ursprungsfamilie kam es kürzlich einmal zu einem heftigen Streit, worüber ein benachbarter, mir wohlbekannter Nervenarzt herbeigerufen wurde. Dieser veranlaßte eine psychiatrische Einweisung! In dem Kuddelmuddel rief Herr Z. mich an. Ich erklärte dem Kollegen am Telephon, daß der Mann doch gewiß nicht psychotisch, nicht gefährlich sei. Es half nichts. Er wurde polizeilich abtransportiert. Am nächsten Vormittag rief mich zum Glück die Ärztin des Bezirkskrankenhauses an, sah durch mich ihren eigenen Eindruck bestätigt und entließ Herrn Z. wieder. Er hatte Glück. Auch in Bayern gibt’s noch Psychiater/innen mit Augenmaß. Der Fall zeigt freilich, wie rasch hier Schaden entstehen kann. Um ein Haar wäre der Mann doch für sein Leben beruflich ruiniert gewesen. Als nächstes zu Frau Welz. Sie verließ im Rosenkrieg 2010 mit ihren Kindern (jetzt 20 und 13) das eheliche, hälftig ihr gehörende Haus im schönen Allgäu. Bald darauf war Scheidung. In der gerichtlichen Auseinandersetzung um das Haus mußte sich Frau Welz 2014 von einer Gerichtspsychiaterin untersuchen lassen. Diese verfaßte ein zweieinhalbseitiges „Gutachten“. Darauf sich stützend, erklärte der Amtsrichter Frau Welz für prozeßunfähig und sprach dem Ex das Haus zu – wenn auch noch nicht endgültig. Auf der Suche nach einem widerständigen Gutachter recherchierte Frau Welz im Internet und stieß auf mich – gut, daß wir, von den Medien über vier Jahrzehnte totgeschwiegen, wenigstens im Netz auffindbar sind. Viele solcher Begehren lehne ich ab, wenn ich im Vorgespräch Fragwürdiges rieche. Frau Welz bekam ein Gutachten, ein auch nicht viel längeres, als das vorherig gerichtspsychiatrische, aber ein das Wesentliche enthaltendes. Der hier zuständige Amtsrichter wollte es, wie 2011 der Bayreuther Vollstreckungsrichter Kahler in Mollaths Fall partout nicht anerkennen. Vom BVerG wurden er und das ihm folgende OLG Bamberg dafür entsprechend abgerieben (RB 1/13,6). Frau Welz hatte jetzt aber einen schneidigen Anwalt an der Seite, der schließlich das Münchner Oberlandesgericht anrief. Dieses äußerte „Zweifel an der Unvoreingenommenheit des (Amts-)Richters“. Er mußte sich jetzt für „befangen“ erklären und das Verfahren abgeben. Der Prozeß ist noch nicht zu Ende, hat aber schon eine neue Wende genommen.
Als nächstes berichteten wir hier bereits über den Fall von Frau A., einer ihres Kindes „tiefenpsychologisch“ beraubten jüdischen Mutter, zogen ihn aber rasch wieder zurück, da er in der Wiedergabe von Details u.U. das informelle Selbstbestimmungsrecht der Betroffenen tangierte. Nur Bruchstücke davon können im Folgenden vorerst veröffentlicht werden. Um so gravierender könnten die später noch mitgeteilten prozessualen Einzelheiten des Falles sein.
Ein Wort vorher aber noch zu Frau Rödel (RB 1/17). Mit ihr gab es im Herbst, vielen hier bekannt, eine Kontroverse um ihren auf die Nazi-Psychiatrie anspielenden Plakatprotest vor dem Psychiatrischen Welt-Kongreß in Berlin[2]. Auf meine Aufforderung zurückzutreten verließ Frau R. die GEP. Schlagmann[3] folgte ihr. Daß sich zudem manche erst bescheiden Hilfe Suchende flugs zu lauten Gegnern wandeln, wenn wir sie nach unentgeltlicher Prüfung ihres Falles als Mißbrauchsopfer nicht anerkennen, ja, daß selbst solche, die wie Mollath auch uns ihre Freiheit verdanken, davon kaum Notiz nehmen, ist allzu menschlich. Warum machen wir uns für Gottes Lohn nur die Mühe, die dann nur Ärger einbringt? Gerade als Ärzte spüren manche halt, daß es sein muß.[4] Es half dabei, daß uns viele wie Sie an die Seite traten, manche auch neu uns stützen. Psychiatrie steht immer in der Kritik. Oft werden zu Recht oder Unrecht Mißstände, Unverhältnismäßigkeiten in psychiatrischen Behandlungen beklagt vor allem von sog. Antipsychiatern. Mißbräuche des Fachs aber sind etwas anderes.[5] Sie treffen gesunde Menschen, zu Unrecht „psychiatrisierte“. Ihnen widmen wir uns in erster Linie. Niemand sonst im Land tut es. Weil solchen Fällen u.a. bei Gericht nur mit Fachkenntnissen beizukommen ist, braucht es auch hier Fachkundige, also Psychiater. Sie machen sich da freilich rar. Die Mehrheit von ihnen lehnt Kritik am Fach, gleich was Betroffenen zustößt, als Nestbeschmutzung ab. Zum Glück gesellten sich uns von Anfang an auch Berufsfremde zu, die ihr einfach menschliches Urteil mit einbrachten, uns manch organisatorische Arbeit abnahmen und unsere GEP zu einer Vereinigung von „Profis“ und „Laien“ machten. Von allen Seiten trifft uns seit über 40 Jahren so gemeinsam heftigster Widerstand, vom Establishment, u.a. den Kollegen, aus eben genannten Gründen, von den Antipsychiatern aber, weil sie besagte Mißstände durch uns nicht genügend bekämpft sehen. Wir besitzen gewiß keinen „Stein der Weisen“, sind nur eine Gruppe irrtumsanfälliger, redlich aber bemühter Fachärzte und anderer wacher Bürger, die einigen Fehlentscheidungen vor Irrtum auch nicht gefeiter Staatsinstanzen wehrten und dabei mitunter auch einige Inkonsistenzen im „System“ dingfest machen konnten. Daß das gesamte Establishment, voran, wie gesagt, die verehrten Fachkollegen[6], uns, die wir für eine ehrliche psychiatrische Lehre und Praxis eintreten und ggf. auch sie verteidigen, grimmiger noch hassen als etwa die Antipsychiater, ist an sich grotesk, aber auch verständlich. Was wir an vorkommenden Mißbräuchen aufzeigen, ist ja für sie, letztlich alle direkt-indirekt Beteiligten, hochnotpeinlich. Im Fall Mollath erlaubte sich die damalige bayerische Justizministerin Merk, die berufliche Qualifikation Prof. Dieckhöfers in Frage zu stellen; die Dame gehört jetzt keinem bayerischen Kabinett mehr an. Mollaths Verteidiger Strate, der alte Maoist, bekennende 68er jetzt, der dessen angekündigten „erstklassigen Freispruch“ versiebte, riß mich nachträglich in seinem von einer Ghostwriterin geschriebenen Buch noch herunter. Die linke Presse lobte ihn. Daß Krethi und Plethi dabei sind, wenn jemand von solch „Etablierten“ niedergemacht wird, ist verständlich. Wenn wir die drei Fälle, die ich eben anriß, weiter verfolgen, steht uns neue Miesmache ins Haus. Unsere Fall-Einsätze und die daraus gezogenen Schlußfolgerungen waren und sind es andererseits, die unsere GEP über mehr als vierzig Jahre unverbrüchlich zusammehielten. Hier ist mit der Zeit so eine ganze Reihe detailliert ausgewiesener „Psycho-Mißbrauchsfälle“ zusammengekommen – was die Etablierten, nicht zuletzt die system-liierten Mainstream-Medien, die SZ u.ä, erst recht gegen uns aufbringt. Interne Kontroversen gab es erstmals um 1990 mit dem damaligen Dachverband IAPUP (RB 2/91,8 und 1/11,2.5). Erst mit den Jahren entpuppte er sich als eine amerikanisch finanzierte Frontorganisation („NGO“), als wir nach Abstellung der Psychiatriemißbräuche in der vormaligen Sowjetunion weiteren „Reformen“, Umkrempelungen der internen Verhältnisse dort nach amerikanisch-neomarxistisch-neoliberalen Vorgaben nicht dienen wollten. Nach deren Muster war die Psychiatrie-Reform ja hierzulande gelaufen. Nur durch den Rückzug von IAPUP 1991 konnten wir die Mißbräuche des Fachs in der ehemaligen DDR aufspießen[7], nur so dann den Mißbräuchen im eigenen Land einschließlich der soeben vorgestellten wehren. Die Frage, ob privat organisierte, dabei immer vergleichsweise schwach ausgestatte Kritik gegen die psycho-justitiellen Institutionen des Staats aufkommen kann, wird von den erfolgreich vertretenen (Ausnahme-)Fällen da und dort bestätigt. Wurden die Freiheitsrechte der Bürger seit der Magna Charta von 1215 immer durch private Initiativen gegen den Staat erkämpft, hat dieser inzwischen freilich auch durch die Psychiatrie seine Machtmittel verfeinert. Die Mißbrauchsfälle, die wir über die Jahre anzeigten, wurden in der Regel von meist hochgestellten psychiatrischen Staatsbeamten, Staatshörigen verbrochen[8]. Nicht von ungefähr ist unsere kleine GEP der freien nerven-ärztlichen Praxis entsprungen, dem Ort, an dem psychiatrisch kompetente, unabhängige Urteilsbildung zwar nicht garantiert, aber immer noch am ehesten möglich ist. Zurück vom Allgemeinen zum Fallbezogenen. Der Fall A. zeigt erneut, wie zerstörerisch der Staat mittels Seelenheilkunde heute gar nicht so selten ins Leben Einzelner eingreift, insbesondere in die Beziehung zwischen Eltern(-teilen), Müttern, Vätern und Kindern. (…) Das Grundgesetz sagt in Art. 6, Abs. 2: „Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht“. Der einfache Gesetzgeber, jeweils demokratischer Wahl des Volks entsprungen, hat inzwischen viele Paragraphen geschaffen, die es dem Staat auch unter Rückgriff auf Pseudowissenschaft ermöglichen, Erziehungskompetenz und –rechte an sich zu ziehen und manch Gewieften erlauben, Profite zu machen. Bis zur Eherechtsreform von 1977 galt bei Scheidung das Schuldprinzip. Damit war auch das Sorgerecht für die Kinder entschieden. Nach dem seitdem geltenden Zerrüttungsprinzip, das Eheleute ihren mitunter wechselnden Gefühlseinstellungen zu einander überläßt, sind sie bei Scheidung „Psychis“, Psychologen oder Psychiatern preisgegeben. Diese, vielfach Jugendämtern und Gerichten verbunden, entscheiden jetzt meist „tiefenpsychologisch“, wer von ihnen, Mutter oder Vater oder auch öffentliche Träger, zur Kindererziehung die oder der Geeignetere sei. 1998 lieferte das Kindschaftsreformgesetz ab §1666 BGB weitere Paragraphen, mit denen solch tiefenpsychologische „Entscheidungshilfen“ umgesetzt werden[10]. Als Gegengutachten gegen das seiner Sachverständigen beachtete das OLG Hamm nur das eines Kinderpsychiaters, den A.s Anwältin beigezogen hatte. Bei Familiengerichten soll es allein ja um das „Kindeswohl“ gehen. Obwohl eigentlich die Gesundheit der Mutter in petto stand und die Begutachtung Erwachsener gar nicht in die kinderpsychiatrrische Zulassung fällt, nahm das Gericht mein Gutachten nur am Rande wahr. Es folgte ganz der Expertise seiner Sachverständigen und erklärte, auf sie gestützt, Frau A. damit zur psychisch Kranken. Es hängte ihr flugs eine „Persönlichkeitsstörung“ an (RB 1/14.5), dazu auch noch die genannten, fraglich krankheitswertigen Verhaltensauffälligkeiten des Sohnes! Es schloß sich damit voll auch den Glaubensätzen der „Tiefenpsychologie“ = Psychoanalyse an, die, seit hundert Jahren umstritten ist, heute mehr denn je, auch heute aber ihre sektiererischen Anhänger hat. Von Amerika aus, genauer von ihren (neu-) linken Anhängern dort und bald auch hier wurde die Psychoanalyse nach ’45 hierzulande mit neuem Schwung verbreitet, in der Folge zunehmend von der Deutschen Ärzteschaft und 1975 mit der Psychiatrie-Enquête[11] offiziell von der Bundesregierung anerkannt. Gleichwohl blieb sie mit ihren täuschungsdienlichen Decknamen wie „Tiefenpsychologie“, „Psychodynamik“ und eigenen diagnostischen Aufstellungen, etwa der Operationalisierten Psychodynamsichen Diagnostik (OPD) – Möhrle stützte sich voll auf sie – international umstritten. Sie kam insbesondere ab den 1970ern gar unter massiven Druck, wurde mit vielen Varianten[12] just in angloamerikanischen Ländern in akribischen, umfänglichen Abhandlungen als schichte Schwindelwissenschaft ausgewiesen, gewann andererseits aber doch weiteren Einfluß. Bowlby und Ainsworth etwa, an sie anlehnend hierzulande K. und K. Grossmann fügten ihr mit der sog. Bindungstheorie interessante Aspekte, aber auch weitere Fragwürdigkeiten hinzu, u.a. „Skalen“, „Meßinstrumente“, mit denen angeblich die „Feinfühligkeit“ von Müttern wie Vätern und damit ihre Erziehungsfähigkeit oder ‑unfähigkeit (diese aber eigentlich nur für das Kindesalter von ein bis drei Jahren) genau festzustellen seien. Die Lehren Freuds u.a. vom Oedipus-Komplex, nach dem Knaben zwischen zwei und acht Jahren generell ihre Mutter beschlafen und ihre Vater umbringen wollen, waren mit seltsamem staatlich-politischen und medialen Rückenwind weithin ins Gesellschaftsleben eingedrungen. Jetzt aber führte diese erweiterte „Tiefenpsychologie“ still und leise, weithin selbst von der Fachwelt unbemerkt zu einer neuen Privat-Definition von psychischer Gesundheit. Bei Familiengerichten, nicht zuletzt dem OLG Hamm, steht die OPD offensichtlich hoch im Kurs. Der 2015 verstorbene, gerade in Sorgerechtsfragen hoch anerkannte Bethel-Bielefelder Psychologie-Profofessor Wolfgang Klenner äußerte zu den Begriffen „Erziehungsfähigkeit“ und „Kindeswohl“, sie lägen „abseits jeglicher Wissenschaft“[13]. Er monierte auch, wie schon die alte „Fürsorge“ nach amerikanisch neu-linkem Vorbild auf „emotionale Distanz“ getrimmt, zum emotionslosen „social engineering“ verwandelt worden ist.[14] Ähnlich die „Reform“, die vom neu-linken bis neo-liberalen „tiefen Staat“ Amerikas aus dort wie international die Psychiatrie und Kinderpsychiatrie besetzte, wenn auch immer noch nicht endgültig (vgl. E.F. Torreys Buch FREUDS BETRUG). Klenners Worte könnten, sollten aufgeblasenem, jedem Rechtsempfinden wie dem Grundgesetz hohnsprechenden Gestelze ideologisierter Gutachter/innen a priori den Boden entziehen. In den Worten seiner Sachverständigen M. schreibt das OLG Hamm in seinem Urteil, es liege beim Sohn A. „eine äußerst schwerwiegende und tiefgreifende psychische Schädigung … als sogenannte reaktive Bindungsstörung vom gehemmten Typ“ vor. Sie weise „bereits die Qualität einer Persönlichkeitsentwicklungsstörung mit einer Borderlineorganisation[15] und narzißtischen sowie antisozialen Zügen“ auf. Der Sohn habe „keinen Zugang zu seinen Emotionen“. Auf Grund der elterlichen Persönlichkeitseigenschaften, vor allem der mütterlichen „Erziehungsdefizite“ sei es „für das Kind unmöglich gewesen, sogenannte sichere Selbst- und Objektrepräsentanzen zu entwickeln.“ „Seine gesamte Ich-Entwicklung sei zutiefst beeinträchtigt“. Auch an der Mutter erkannte das Gericht „eine tiefgreifend beeinträchtigte narzißtische Persönlichkeitsstruktur“[16]. Sie zeige dem Sohn gegenüber „ein zeitübergreifend uneinfühliges und vor allem unresponsives Verhalten“. Frau Möhrle aber bezeichnet das OLG Hamm als „besonders qualifizierte Sachverständige“. Man sieht der Diktion an, wie sehr sich hier Richter und Gutachterin auf der gleichen ideologischen Schiene bewegen[17]. Diese aber wurde, schändlich genug, von der Deutschen Ärzteschaft gelegt. 1977 hat der Deutschen Ärztetag, der Enquête der Bundesregierung folgend, die „Tiefenpsychologie“ als beweiskräftige Wissenschaft anerkannt. International ist sie seit über hundert Jahre immer wieder, in jüngeren Jahrzehnten gar wissenschaftlich weiter vertieft als grotesker, unerhörter Schwindel ausgewiesen worden[18]. Nur übergeht man diese Kritik hierzulande schamlos. Mit besagten „tiefenpsychologischen“ Theorien und „Meßinstrumenten“ zur „Erziehungsfähigkeit“ läßt sich, wenn Richter mitspielen, die menschliche Realität auf den Kopf stellen. Auch im Fall Kuwalewski war es so. Mein Gutachten für sie überzeugte keinen Richter, zum Glück aber einige gestandene pfälzische Polizeibeamte, die, darauf gestützt, sich bei einem begleiteten Umgang der Frau mit ihren vier Kindern weigerten, diese gewaltsam ins Heim zurückzuschaffen. Sie wachsen seit vier Jahren jetzt gesund wieder bei Muttern auf. Mein Gutachten (RB 1/14,5) wurde , wie Frau Kuwalewsky kürzlich mitteilte, obergutachtlich inzwischen bestätigt. Wo aber soll das Grundgesetz in Sachen Kindererziehung, fragen wir auch im Fall A., überhaupt noch gelten, wenn einer Mutter wie der Frau A., einer in geordneten Verhältnissen lebenden Lehrerin, die just im derzeitigen Alter ihres Sohns stehende, zum Teil gar erziehungsschwierige Kinder (in Inklusion) unterrichtet und die eine Berufung zur Lehrer-Ausbilderin (Seminarlehrerin) erwartet, mit solch abgehobenen, bizarren Sprüchen wie den zitierten ihre Erziehungsfähigkeit für das eigene Kind abgesprochen werden kann? Vorreiter der Staatserziehung war Trotzki, Lew Bronstein, nach Lenin der zweite Mann in der frühen Sowjetunion, der Gründer der Roten Armee, „Schlächter der Kronstädter Matrosen“, derjenige, der Marxismus und Psychoanalyse als erster politisch zusammenspannte, um so den „neuen (Sowjet-)Menschen“ zu schaffen. Auch nachdem Trotzki von Stalin ins Exil abgeschoben und in seinem Auftrag 1941 in Mexiko mit einem Eispickel erschlagen worden war, lebten seine Ideen fort, wurden sie just in Amerika und nach ’45 dann zunehmend auch bei uns von seinen Anhängern in der „neuen Linken“ weiter ausgebaut. Mit dem „Marsch durch die Institutionen“ drangen sie mit der 68er Kulturrevolution in alle Gesellschaftsbereiche, speziell die „Seelenheilkunde“ und offensichtlich auch die Justiz ein, von den Altparteien, CDU, CSU, SPD und FDP gehätschelt[19]. Sind Freuds Doktrinen heute auch umfänglich als Schwindel ausgewiesen, so leben sie, in den Marxismus eingebettet, als Neo- oder Freud-Marxismus doch munter fort, werden sie weithin gar als unhinterfragbare Selbstverständlichkeit genommen. Frau A. ist, was die Elternrechte betrifft, im heutigen Deutschland offensichtlich da gelandet, wo sie aus dem seinerzeitigen Kasachstan hergekommen ist, in einer sozialistischen Teil-Republik. Nicht in allen psycho-justitiellen Skandalfällen ist Ideologie leitend. Die Fälle Herrmann, Mollath[20], Welz entsprangen fehlerhafter Anwendung weithin anerkannter diagnostischer Grundsätze wie der ICD[21]. Sie entsprechen sozusagen dem „gewöhnlichen“ Zusammentreffen von böser Absicht und beruflicher Fahrlässigkeit. Die Fälle von Frau Kuwalewsky wie jetzt von Frau A. aber entsprechen systematischem Mißbrauch der „Seelenheilkunde“. Sie entsprangen wie die alten sowjetischen Fälle einer zu politischen Zwecken gezielt verbogenen Pseudo-Wissenschaft, durchaus vergleichbar mit jener Sneschnewskyschen Lehre von der „Schizophrenie ohne Symptome“, die damals, auf die Sowjetunion beschränkt, die übrige Welt damals empörte oder auch belustigte. Die an Frau A. „diagnostizierten“ gesundheitlichen Mängel wurden nach dem privaten Diagnosesystem der „OPD“ festgestellt, die sich die Freudianer zurechtgebastelt haben[22]. Diese aber ist Teil des Freud-Marxismus, der als übergeordnetes Ziel „die Eroberung der Lufthoheit über die Kinderbetten“ (Olaf Scholz) verfolgt und sie weithin nun erreicht hat. Die Dinge sind im Grund seit Jahrzehnten, just seit dem Jahr unserer Vereinsgründung, politisch gelaufen. Mir war 1977 als Gast auf dem Deutschen Ärztetag in Saarbrücken noch Rederecht eingeräumt worden. Ich machte die Delegierten mit aller Eindringlichkeit auf den pseudo-wissenschaftlichen Charakter der Psychoanalyse-Tiefenpsychologie aufmerksam. Ich ging in einem Orkan von Buhrufen und Pfiffen unter. Die Kollegen vertraten da erstmals offen Freuds lang ihnen anerzogene Schwindellehren, denen Frau A. und viele andere jetzt zum Opfer fallen. Damals fielen die Würfel. Mir aber stieg furchtbar die Erinnerung hoch, daß die deutschen Ärzte, die Psychiater auch dem ungeschriebenen Befehl Hitlers folgten und freiwillig über 200.000 der ihrem Schutz anvertrauten Kranken umbrachten. Weit über die Psycho-Fächer hinaus breitete sich in der Folge die Marx-Freud’sche „Denke“ der 68er aus. Bei Familiengerichten ist sie offenkundig jetzt Richtschnur. Sie ist es heute aber auch in der UNO, der WHO, der UNESCO etc. zu Haus. Spätestens das Gender-Mainstreaming verdeutlicht es. Vom Freud-Marxisten Wilhelm Reich entwickelt, wurde es von ihm unter Trotzki in der Sowjetunion ausprobiert und 1995 dann von Hillary Clinton bei der Welt-Frauenkonferenz in Peking in der WHO befestigt. Widerstand gegen so hoch verankerte Vorlagen des Establishments ist natürlich schwierig. Unser Mitgründer und Ehrenpräsident Prof. Walter von Baeyer hat uns solchen Widerstand aber mit auf den Weg gegeben. Als Vizepräsident des Weltverbands für Psychiatrie erhob er 1971 gegen dessen große Mehrheit allein seine Stimme gegen den (damals sowjetischen) Mißbrauch des Fachs. Ich muß die AfD noch ansprechen, die heute ja gegen viele von „oben“ kommende Vorgaben Widerstand leistet, vor allem gegen Merkels illegale Massenzuwanderung. Viele sehen eine Gefährdung des Lands in ihr. Auf unserem kleinen Fachgebiet erkannten wir solche Gefährdung lange vordem in der saloppen Hinnahme von Pseudowissenschaft durch die Ärzteschaft. Sie war für das breite Publikum nur lange nicht erkennbar, ist es für viele Rechte selbst heute noch nicht. Die schneidende Ausgrenzung, die ihnen das Establishment entgegensetzt, gleicht dabei dem, was wir seit über 40 Jahren erleben. Natürlich versuchen diese Einflußreichen das öffentliche Denken – Psychiatrie, Psychologie sind erstrangige Mittel dazu – zu lenken, zu kontrollieren. Manchen ihrer Deutungen des Weltgeschehens widerspricht die AfD, manch lang tabuisierte Themen bringt sie im Parlament neu gar zur Sprache. Nur tabuisiert sie selbst, was im Psychiatrischen an Mißbräuchen abgeht, tabuisiert insbesondere, was das System ideologisch trägt und in ihm die Korrumpierung des Fachs wie des Rechtsstaats besorgt, der Freudismus, „Freud-Marxismus“. Eigentümlicherweise wehrt gar das Gros der rechten „Promis“ Kritik am Freudschen Lügengebäude mit Nachdruck ab[23], so offen dessen zerstörerischen Folgen in der 68er Werte- und Gesellschaftsänderung allgemein, im Einzelnen aber in vielen Rechtsskandalen wie dem von Frau A., vor uns liegen. [24]. Fürs Kulturpolitische, das doch den Untergrund politischer Grundüberzeugungen liefert, scheint diesen Rechten jeder Sinn abzugehen. Wer im Inneren aber vor der seelenheilkundlichen Zerstörung des Rechts die Augen verschließt, wie will uns so jemand vor illegalen Zuständen an den Außengrenzen und deren Folgen bewahren? Manche halten der AfD zu Gut, daß sie wie „Die Linke“ nicht gegen Rußland mithetzt. Ob ihrer Mißachtung der psycho-justiziellen Vorgänge im Land halten viele sie dennoch schon für eine „Fake-Alternative“, vom System geduldet, damit die allergrößte Empörung im Volk abrauchen kann. Ich muß weiter noch ins Detail gehen, speziell zur CSU. Zur Zeit wird breit der vom neuen Kabinett Söder vorgelegte Entwurf eines Bayerischen Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetzes (BayPsychKHG) diskutiert. Über manch monströsen Details dieses Entwurfs kam diesmal breiter Protest[25] auf. Der Entwurf sah vor, die Daten auch wegen Depression Untergebrachter über fünf Jahre zu speichern, behandelte sie insgesamt „als künftige Straftäter“. In Bayern obliegt ein Großteil der „Seelenheilkunde“ den Bezirken[26]. Ihr Präsident Mederer und die Medien empörten sich kräftig mit. Söder, vor einer Landtagswahl stehend, strich gnädig einige anstößige Details. Den dicksten Pferdefuß in dem Entwurf aber hielten er wie die Medien schön versteckt. Ihn verkaufen sie dem Volk weiter als „nachhaltige Verbesserung der psychiatrischen, psychotherapeutischen, psychosomatischen und psychosozialen Versorgung in Bayern“, die Einrichtung nämlich neuer millionenteurer „Krisendienste“. Die Bezirke würden sie bezahlen, sagt süß lächelnd Bezirkstagspräsident Mederer (CSU), als hätte für öffentliche Projekte je jemand anderer gezahlt als der Steuerzahler. Fast hätte Söders Gesetzesvorhaben – zum Kreuz immerhin steht er – Sie, Herr Z., schon ereilt. Ich kehre an den Anfang meiner Ausführungen zurück. In Ihrer Ursprungsfamilie, zu der auch ein Psychologe zählt, gab es im Haus Ihrer Mutter kürzlich heftigen Streit, quasi eine „Krise“. Stellen Sie sich vor, es wäre da nicht, wie geschehen, ein einzelner „kleiner“ Nervenarzt, sondern gleich ein ganzer Trupp von etwa sechs „Fachkundigen“, ein aus Psychiater, Psychologe, Sozialarbeiter, Krankenschwester etc. bestehender „multidisziplinärer Dienst“ vielleicht noch mit Blaulicht und Tatütata angerückt. Da wären Sie aus jener „Krise“, zumindest aus der Psychiatrie so schnell nicht mehr herausgekommen. Da wäre das ganze gleich ein hoheitlicher Akt gewesen. Der bayerische Gesetzesentwurf beruft sich wieder auf hohe Instanzen, die UN-Behindertenrechtskonvention und das BVerG. Das Ganze aber ist ein weiteres, zerstörerisches Eindringen des Staates in potentiell unser aller Privatleben, unser aller persönliche Freiheit. Mit solch perfiden Verzeichnungen, groben Täuschungen der Öffentlichkeit betreiben Establishment, rechte wie linke Politiker und Presse, seit der Enquête die Verstaatlichung des Fachs auf Kosten unser aller Rechtssicherheit. Wie ich höre, enthält der Entwurf zur nächsten Ausgabe des amerikanischen Diagnosen-Manuals DSM – die WHO hinkt ihm mit ihrer ICD immer getreulich nach – schon die neue Krankheitsdiagnose „Übermäßiger Oppositionsgeist gegen die Obrigkeit“. Und die AfD, an sich bisher von den neu-linken Gaunereien im Fach unberührt, halftert die mit ab, die fachvertraut allein im Land solche absurden Monstrositäten noch beanstanden. Wie seit Jahrzehnten die Altparteien, die Ärztevertretung und mancher Psycho-Lümmel würdigt sie uns keiner Antwort mehr. Die AfD-Oberen scheuen, ja schämen sich nicht, ihre eigenen Mitglieder, Mütter, Väter, Kinder dazu, über die linke „Psycho-Klinge“ springen, sie abservieren zu lassen. Was die Psycho-Fächer betrifft, hat der Teufel offensichtlich auch vielen Rechten schwarz- rot „ins Hirn geschi elt“. Den Politikern hab’ ich’s vor 45 Jahren schon deutlich gesagt – im offiziellen Organ[27] der Deutschen Ärzteschaft gar, die damals noch nicht gleichgeschaltet war. Das war dann aber auch der Beginn unserer Ausgrenzung vom Mainstream-Staat. Weil seine Schranzen im Psycho-Dingen immer so verdrückt-verlogen vorgingen wie besagter Bezirkstagspräsident, konnten wir über die Jahre argumentativ gegen sie zwar bestehen. Nur gab es mit ihnen bald kein Gespräch mehr. Zum Glück gibt es unter den vernünftig Rechten aber auch heute noch unabhängige Geister, unter ihnen Myriam Kern, die Initiatorin von „Kandel ist überall“, Mitglied auch bei uns. Hoffnungszeichen in Österreich: Nach einer Mitteilung von standard.at sind die Gerichte dort jetzt verpflichtet, von den Streitparteien eingebrachte Privatgutachten, meist wohl psychiatrische, als „qualifizierten Parteivortrag“ zu berücksichtigen. Weiter sollen audiovisuelle Aufzeichnungen von den Hauptverhandlungen möglich werden, hoffentlich auch von den Begutachtungen. Im Zivilprozeß sollen künftig „gegen unrichtige Beweiswürdigungen“ der Erstinstanz leichter Rechtsmittel einzulegen sein. Welchen Gewinn bedeutete eine solche Regelung für Sie, für die hier anwesenden Betroffenen! Letztlich war’s mein Gutachten, durch das Mollath freigekommen ist. Wäre etwa in seinem Fall der Bayreuther Vollstreckungsrichter Kahler 2011 gehalten gewesen, es ernsthaft zu prüfen, wäre der Geschundene zwei Jahre früher frei gekommen und dem Freistaat Bayern bliebe jetzt viel Haftentschädigung erspart[28]. Im familienrechtlichen Bereich stehen in Österreich https://www.youtube.com/watch?v=Yo5xPSeTaNQ im Übrigen ähnliche Probleme an. Das psycho-justitielle Hauptproblem bleibt hierzulande die Psychoanalyse / Tiefenpsychologie. Kritik an ihr wurde vielfach mit dem Vorwurf, öfter noch der Unterstellung von Antisemitismus gekontert. Darf ein solches Argument in Fragen wissenschaftlicher Redlichkeit überhaupt ein Kriterium sein? Vorgestern gedachten der Deutsche Bundestag und alle in ihm vertretenen Parteien des 70. Jahrestags der Staatsgründung Israels. Sein Existenzrecht legten sie auch in deutsche Verantwortung, gab dabei keinen Freibrief ab für Übergriffe auf Palestinenser-Gebiet. Antisemitismus ist übel, Anti-antisemitismus mitunter bizarr. Psychoanalyse trifft mit ihren Weiterungen grausam auch jüdische Frauen und Kinder wie eben Frau A. und ihren Sohn. Auch wurde die Freud-Kritik von Anfang an auch von jüdischen Gelehrten vorgebracht. Die heutige internationale Kritik an Freud ist strikt sachlich, überparteilich, dabei so vernichtend, daß ein Festhalten an Freud für all seine Fürsprecher unter Ärzten, Juristen, Medien einschließlich der Fachpresse, für die alten wie neuen Parteien, die Bundesregierung, wie die Opposition, nur mehr blamabel ist. Hier noch ein Link von Chaim Noll eines früheren Opfers des DDR-Psychiatriemißbrauchs zur aktuellen geistigen Auseinandersetzung in Deutschland. Wir erhoben vor über 40 Jahren als Einzige im Land die Stimme gegen gehäuft damals aus der Sowjetunion gemeldete, vom Establishment weithin geleugnete, zuletzt von Gorbatschow bestätigte Mißbräuche der Seelenheilkunde und wurden darob aus dem Diskurs ausgegrenzt und beschimpft. Nach der Wende zeigten wir solche Mißbräuche in der Ex-DDR auf. Sie wurden noch aufwändiger geleugnet und wir noch strikter ausgegrenzt und beschimpft. Wir zeigten Fälle evidenter Psychiatriemißbräuche dann im vereinigten Vaterland an, einige der vorgestellten noch offen, einige von uns mit abgestellt. Von der Realität wurden wir erneut bestätigt, von jenen Etablierten, durch und durch Blamierten, aber erneut, jetzt gar noch schäbiger ausgegrenzt und niedergemacht, von Krethi und Plethi natürlich dazu. Insgesamt waren unsere Einsätze über mehr als 40 Jahre gegen all diese Mißbräuche mitsamt der fachlichen Hintergründe dennoch lohnend. Sie haben nicht wenigen Menschen existentiell geholfen, haben die potentielle Fehlerhaftigkeit alles Menschlichen auch im psycho-justitiellen Getriebe verdeutlicht und haben einige Mitbürger zum Widerstand gegen auch hier aufkommendes Unrecht ermutigt. Endnoten: [1] Es gibt auch Fälle, in denen das Jugendamt sein Wächteramt angemessen wahrnimmt, nur das Gericht offensichtlich säumt. [2] Sie stand da zwischen zwei Schildern, von denen eines lautete „Psychiater: staatlich geschützte Verbrecher“, während das andere, von Mollath getragen, Nazi-Zeit aufgreifend, sie als „Mörder“ bezeichnete. Mollath steht das frei. Nur einem GEP-Vorstandsmitglied steht nicht an, das Fach en bloc zu verleumden. [3] Klaus Schlagmann begründete seinen Austritt mit meiner anfangs irrtümlichen Aussage, Frau R. habe eines der Plakate gehalten, was den Kern des Vorwurfs aber nicht tangiert. Indem sie sich zwischen die diffamierenden Schilder stellte, identifizierte sie sich mit deren Inhalten. Mit seinen Beiträgen zur Freud-Kritik stand Schlagmann lange an unserer Seite und zu uns, als Psychologe dann aber doch zu Rödels pauschalen Psychiatrie-Verleumdungen. So war auch sein Austritt fällig. Daß Schlagmann mit seiner Freud-Kritik weiter mithelfen würde, seinen Psychologie-Kollegen aus der Sackgasse Freudscher „Tiefenpsychologie“ herauszuhelfen – dogmatisch nicht beengte Psychotherapie braucht es ja -, die Hoffnung hat sich vorerst leider zerschlagen. [4] Bezüglich Justiz-Unrechts habe ich zu einem rührigen Schweizer Verbindung knüpfen können – s. www.trial-watch.com sowie http://justizalltag-justizskandale.info/?cat=51 Internationale Verbindungen tun not. Viele, auch hochkarätige Juristen sind im Kampf gegen das psycho-justitielle System über die Jahre schon auf der Strecke geblieben. [5] Den Begriff Mißbrauch wollen manche nur solchen Fällen vorbehalten, hinter denen explizit ein staatliches Interesse nachweisbar ist. Je mehr der „Tiefe Staat“ in den Blick kommt, desto mehr zerfließen auch die Konturen. [6] In jungen Jahren war ich in Bayern einmal 2. Vorsitzender ihres Berufsverbands, geriet aber zu den sonstigen Vorsitzenden, feigen Mitläufern im Mainstream, rasch in Konflikt und wurde abgewählt. Ein Ergebnis davon war die GEP. [7] L. Tiedtke (RB 2/09,7.1), der sich als Opfer des DDR-Psychiatriemißbrauchs sieht, hat dazu ein anschauliches Buch herausgebracht, das solchen Mißbrauch in seinem Fall u.E. aber nicht bestätigt. [8] Noch etwas. Es gibt durch den Fall Mollath gerade hier in Nürnberg und Umgebung viele weitere „Rechts- und Seelenkenner“, den „Unterstützerkreis“ eben. Von ihnen haben außer dem verstorbenen Richter a.D. R. Heindl nur wenige ernsthaft die Probleme weiter verfolgt. Ich habe so auch keinen von ihnen zu unserer heutigen Sitzung geladen. [9] Auch dieses Amt stellen wir natürlich nicht generell in Frage. [10] Dazu gibt es dicke psychologische Bücher, die, von Familienrichtern hoch geschätzt, welche die GG-Art6,Abs.2-feindliche-Tendenz stützen, etwa Josef Salzgebers FAMILIENPSYCHOLOGISCHE GUTACHTEN, C.H. Beck 2011 oder Westhoff und Kluck PSYCHOLOGISCHE Gutachten. Der erwähnte Dr. Dr. Salzgeber unterhält in München eine große, international tätige Gutachterfirma, die ob ihres Finanzgebarens öfters gar publizistisch hinterfragt wurde – vergeblich. [11] In ihrem Enquête-Bericht verkündete die Bundesregierung (Drucksache 7/4200, Seite 292f) u.a.: „Psychisch bedingte Erkrankungen sind aus der lebensgeschichtlichen Entwicklung verstehbar. Die jeweilige Umwelt … prägen das Verhalten. Diese Prägung erfolgt nach psychoanalytischen Vorstellungen über die Bildung intrapsychischer Strukturen… Beratung und Therapie müssen so früh wie möglich einsetzen, um der Chronifizierung von Krisen und Krankheiten… vorzubeugen… Die Behandlung wendet sich dabei… an Gruppen, insbesondere Paare und Familien mit Kindern und Jugendlichen mit krankheitserzeugenden interpersonellen Konflikten.“ Diese und ähnliche gestelzte Behauptungen, Teil- bis Unwahrheiten aus der Freudschen Mottenkiste, „stützen“ Möhrlesche Diagnosen. Sie ermöglichen dem Staat beliebige Eingriffe in das Leben der Bürger. [12] Eine davon, die „neo-analytische“ von Schultz-Hencke und Dührssen legte, politisch unterstützt, einen täuschenden „Wirkungsnachweis“ vor und gewann mit ihm die Anerkennung der deutschen Ärzteschaft für die Tiefenpsychologie. Er wirkte dann für weitere mehr oder minder Freudsche Varianten als Türöffner zu Anerkennungen, d.h. den Geldtöpfen der Krankenkassen. Just besagter Wirkungsnachweis erwies sich bei näherer Nachprüfung aber als dreiste Augenwischerei (RB 2/02,5.2). Daß Psychotherapie, frei von absurder Dogmatik, in der Heilkunde unverzichtbar ist, bestreitet niemand. [13] In Klenners Essay über den Wandel im Selbstverständnis der Sozialarbeit als Kernfach der sozialen Dienste, Anlage zu einem persönlichen Anschreiben von Mitte November 2014, kurz vor seinem Tod 1/15. [14] An anderer Stelle weist Klenner auf die Uneinigkeit der „Erziehungswissenschaftler“ hin, hie der psychoanalytisch-bindungstheoretisch, da der „systemisch“ orientierten hin (hie um Lempp, da um Fthenakis gruppiert). Er unterstreicht damit nochmals die Fragwürdigkeit einseitig Position beziehender Gutachten und darauf bauender Familiengerichtsurteile. Vertrauensgrenzen des psychologischen Gutachtens im Famlienrechtsverfahren – Entwurf eines Fehlererkennungsystems. [15] Der Ulmer Kinderpsychiatrie-Ordinarius Prof. Fegert stellte dazu fest, daß eine solche Störung in dem Alter noch gar nicht diagnostiziert werden kann. Eine stationäre Untersuchung durch ihn, wie die Mutter sie wünscht, lehnt das Gericht ab, auch hier seiner SV Möhrle folgend. Von A. Anwältin Bauer konsultiert, antworte Prof. Fergert ihr rasch und verständnisvoll, auf meine höfliche, den Hintergrund des Falles erklärende Einladung zu unserer heutigen Versammlung mir aber nicht. [16] Mit der Diagnose „Narzißmus“ schmeißen deutsche Psychis heute gern um sich, hängen sie, wenn links gestrickt, dem US-Präsidenten Trump an (RB 1/17,4) an, wenn wie neuerdings Maaz rechts-segelnd, der „derzeitigen deutschen Bundesregierung“. [17] Das OLG Hamm sieht sich für gutachtliche Qualität wohl als besonders zuständig an. Unter seiner Leitung und dem Schutz des NRW-Justiz-Ministeriums wurden 2014 von einigen Psychologen „Standards“ bzw. „Qualitätsmerkmale in der Familienrechtspsychologischen Begutachtung“ festgelegt, möglicherweise heute gar im ganzen Land verbindlich. Zumindest das Gutachten A. spricht aller Qualität Hohn. In seinem Buch Einspruch moniert Ex-Bundesminister Blüm die just an Familiengerichten vorkommenden Skandalurteile. [18] Eine Literaturübersicht dazu in RB 1/14, Fn 13. Eine breitere Bibliographie gibt Michel Onfray, ehedem Pressesprecher Mitterands, in seinem 2010 (auf deutsch 2011) erschienenen Buch ANTI FREUD. Er hinterfragt Freuds fragwürdige politische Haltung einmal von links her. Erst 2017 kam neu das 700-Seiten-Buch von Frederick Crews FREUD (FrAud) – The MAKING OF AN ILLUSION heraus. Blieb das von uns angeregte INFC (International Network of Freud-Critics) auch stecken, so schreitet diese Kritik doch unaufhaltsam fort, ist ihr Erfolg letztlich vorgezeichnet, ist gesichert. [19] Auch die neue Familienministerin Giffey will, „daß sich der Staat schon früh in die Erziehung einschaltet“ (CICERO 4/18) [20] Im Film von arte zum Fall Mollath wurden Strukturen und Umgangsformen in der forensischen Psychiatrie erneut aufgezeigt, einiges dabei auch verzeichnet. Der Film beleuchtet die an Mollath übeltätigen Psychiater eindrucksvoll, unterschlug aber wieder, daß auf Bitten einiger mitfühlender Mitmenschen ein Psychiater, ich nämlich, Mollath gegen alle etablierten politischen juristischen und medizinischen Torhüter 2011 in der Bayreuther Klapse aufsuchte, ihn untersuchte, ihn gutachtlich für gesund erklärte und damit den Grund legte, daß Herr Kasperowitsch von den Nürnberger Nachrichten den Fall aufgriff, womit die Kampagne für Mollath begann, an deren Ende dieses Gutachten auch noch die gerichtliche Voraussetzung für dessen Freilassung war. Das scheint auch ihm selbst noch nicht ganz klar geworden zu sein. [21] Einzelne Positionen sind auch an ihr mitunter zu hinterfragen. Entsprechend wird die ICD immer wieder novelliert. [22] Die falsche Diagnose erkannte im Fall A. auch der Ordinarius für Kinderpsychiatrie der Universität Ulm Prof. Fegert in einem persönlichen Schreiben an A.s seinerzeitige Anwältin. Mit der Aufteilung der Rechtsfindung auf „Psycho“ und Justiz, zwei unterschiedliche Wissensbereiche, läßt sich die Verantwortung für die resultierenden Urteile famos verwischen, fällt sie um so leichter Ideologen zu. [23] Für Freud scheint manche Rechte einzunehmen, daß er (laut Onfray ANTI-FREUD) 1933 Mussolini einen „respektvollen Gruß“ bestellte, in diesem „Führer“ einen „Helden der Kultur“ erkannte und zudem die „Vermehrung unkultivierter Rassen und zurückgebliebener Schichten“ beklagte. Freud, an sich ein unpolitischer, rein auf seine Karriere, seinen Ruhm und sein Portemonnaie bedachter, egomaner Schwindler, kann so Linken und Rechten als Idol dienen. Da es an Propagandisten und geistigen Verrenkungen im Land nie fehlte, wurdeFreud vor allem Idol der 68er. Auf unpolitisch machen viele Ärzte auch heute gern. [24] Die 68er ziehen in ihren 50. Jubiläumsjahr breit durch die Medien, so mit einem Bericht von B. Röhl durch den linken SPIEGEL vom 30.3. Die rechte JUNGE FREIHEIT 14/18 führt in einem Interview den „CSU-Recken“ Gauweiler vor, wie er die „Grundlage der 68er kulturellen Hegemonie“, nämlich deren „nicht ehrlich aufgearbeitete Vergangenheit“, auch heute verniedlicht. Mit als erstes zeigte diese sich in der Übernahme der „Seelenheilkunde“. Gauweilers CSU half dabei, die JF ebenso. Gemeinsam deckten das linke wie das rechte Blatt auch jetzt ab, was die 68er Kulturrevolution und Gleichschaltung von der Frankfurter Schule her ausmacht: Marx UND Freud. [25] Auch hier nimmt der Protest mitunter links-groteske Züge an, auch bei manchen dem ehem. Unterstützerkreis Mollaths Angehörenden – s. http://www.sgipt.org/regional/Bayern/PAG.htm. An den vielfältigen Mißbräuchen der Psycho-Fächer, vor allem an Freud nehmen aber auch nur die wenigsten Rechten Anstoß. [26] Durch die Medien, die allgemeinen, hier die rote SZ, da den CSU-frommen Münchner Merkur (etwa am 26.4.18: Mehr psychische Probleme) und auch die Fachpresse, etwa das Deutsche Ärzteblatt vom 16.4.18 (Warten auf einen Therapieplatz), läuft derzeit wieder der Hype der angeblich so argen Zunahme psychischer Störungen und der angeblich so argen fachlichen Unterversorgung der Bevölkerung, der so dringendst durch mehr Psychiater, vor allem Psychotherapeuten abgeholfen werden müsse. Welche der vielen Arten von Psychotherapie benötigt würden – selbst die höchst anerkannte Psychoanalyse ist wissenschaftlich doch als Schwindel ausgewiesen -, und was bei welchen Störungen die Erfolge dieser „Psychis“ wären, darüber schweigen diese Medien beharrlich. Man könnte zum Schluß kommen, Psychotherapie, so es sie über die staatlich lizenzierten, einzelnen Lehren und Methoden hinaus gibt, insbesondere ihre Darreichung in staatlichen, kommunalen oder öffentlich-rechtlich getragenen „Beratungsstellen“ würden von den Agenturen des Staats deshalb so unentwegt gelobt, empfohlen und gefördert, weil dieser damit die Einstellungen seiner Bürger genauer erfährt und er sie besser noch als etwa durch Schule, Zeitungen und Glotze steuern, ggf. auch disziplinieren kann. Schön hat das für die DDR ja K. Elmer im Kapitel „Ein Vertrauensverhältnis ist zu schaffen“ in J. Fuchs’ und K. Behnkes Rotbuch von 1995 ZERSETZUNG DER SEELE dargestellt. Die ehem. FDJ-Sekretärin für Agitation und Propaganda Merkel und ihr heutiger Anhang sollten darüber nicht Bescheid wissen? [27] Achillesferse Psychiatrie oder: Der Countdown einer Sozialisierung, DÄ 50/73. Der Betrag auf der GEP-Webseite unter Rundbriefe / Vorläufer noch nachlesbar. [28] Was die reinen Justizirrtümer betrifft, ist auf Wikipedia eine lange Liste einzusehen. Dabei sind da nur die Freiheitsentziehungen gelistet. Dr. med. F. Weinberger, Vorsitzender, GEP Arzt für Neurologie und Psychiatrie, Psychotherapie
Postscriptum 5.5.2018:
Die Schäden, die, wie oben ausgeführt, Menschen „psycho-justitiell“ zugefügt werden, resultieren aus innerstaatlichen Maßgaben. Internationale Psychiatrie spielt in sie hinein. In verschiedenen Ländern versucht Kritik an Psychiatrie und Psychotherapie solche Schäden abzuwenden – leider unter einander meist unverbunden – s. die oben angeführten Bücher von E.F. Torrey, F. Crews und M. Onfray, Fn 18). Um 1990 waren Auseinandersetzungen um Lehre und vor allem Praxis der Psychiatrie wesentlicher Bestandteil der großen Auseinandersetzung zwischen Ost und West. Ihre Klärung bei der KSZE-Nachfolgekonferenz 1988 in Wien konnte unter unserer bescheidenen Mitwirkung (RB 2/89, S.31) zu der damals gelingenden Entspannung zwischen den Machtblöcken ein wenig beitragen. Wie wünschten wir, unser Bemühen könnte, nachdem sich alte Fronten wieder so verhärtet haben, auch heute, dreißig Jahre später, helfen, nicht nur Beschädigungen einzelner unserer Mitbürger, sondern wie damals auch gefährliche Konfrontationen auf internationaler Ebene abzufangen. W.
Folgend noch ein Schreiben an Prof. Dr. Dr. K. Dieckhöfer, AfD Pressestelle, Mitglieder der GEP und andere, eine vier Wochen nach der Jahresversammlung gezogene Bilanz quasi. Das Schreiben nimmt insbesondere Bezug auf das merkwürdige Unberührtbleiben der Rechten von der Thematik, die doch aus genannten Gründen gerade sie berühren müßte, von ihnen aber schroff abgewiesen wird. Der Brief beleuchtet das Problem der Falschspieler, vor denen wir im politischen Getriebe nie sicher sind.
Lieber Professor, die Arbeit der GEP, die vom Einsatz für einzelne Opfer psychiatrischen Mißbrauchs bis zur Ausleuchtung seiner politischen, geistigen Hintergründe reicht, hat vor allem durch nachhaltigen Einsatz unserer Mitglieder für solche Opfer neuen Auftrieb erfahren. Unsere Kollegin Limberg-Diers etwa leistete großen Einsatz für die Lehrerin A., der unter absurder „tiefenpsychologischer“ Begründung der achtjährige Sohn entzogen wurde, dieser darunter schwer leidend. Der Vorfall ein wahres Exempel für Scholz’ „Eroberung der Lufthoheit über die Kinderbetten.“ Viele sehen das System nicht nur im Erziehungswesen auf chaotische, dabei totalitäre Verhältnisse zulaufen. Das Traurigste aber: Die AfD, die „Rechten“ insgesamt, die an dem roten Bubenstück der Psychiatrie-Enquête, der daraus folgenden Reform-Psychiatrie und all den wieder daraus folgenden Überriffen im „psycho-justitellen“ Bereich an sich keinen Anteil haben, weisen alle Hinweise auf Gefährdungen zurück, die von den reformierten Mainstream-Psycho-Fächern für Freiheit und Rechtssicherheit der Bürger ausgehen. Nicht aus dem Blick geraten soll gewiß, daß sie in großer Überzahl nach wie vor zu ihrer Sicherung beitragen. Es könnte aber die Angesprochenen auch bekümmern, wenn einer der Ihren, ein Freiberufler, aus nichtigem Anlaß auf diese Weise flugs in die Klapse kommt. Auch wenn wir da und dort fast sensationelle Erfolge erzielten, war gegen die Übermacht des „Systems“ über mehr als 40 Jahre nie wirklich aufzukommen. Seine wirksamste Mittel waren die vielen Falschspieler, die lange glauben machten, sie setzten sich mit für Freiheit, Recht und Wahrheit ein, bis sich zeigte, daß auch sie dem System zuspielten. Zwei solcher Falschspieler haben wir erst kürzlich in den eigenen Reihen enttarnt und entfernt. Vereinzelt blitzt immer noch auf, daß „Wahrheit verbindet“, in Cicero 5/18, S. 114 etwa: „Karl Jaspers müßte der Philosoph der Stunde sein. Die maßgeblichen Intellektuellen der neuen Bundesrepublik hießen nun (aber) Adorno, Marcuse und Mao, bald Jürgen Habermas“. Herr Meuthen brach kürzlich für die 68er, die Urheber aller Werteänderungen, gar eine Lanze. Sie hätten die Liebesbeziehungen der Menschen von Ängsten befreit. Es waren aber die Ovulationshemmer (Pincus 1960), die diese Beziehungen lockerten. Die 68er, die sich mit ihren Sprüchen dranhängten („Wer zweimal mit der Gleichen pennt…“), lockerten vor allem die Beziehungen der Logik. Damit können jetzt auch Rechte die Menschen irreführen. Was bleibt noch? Besten Gruß Ihr Weinberger
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Über Grafeneck hinaus
Unter dem Titel Der tödliche Handgriff von Grafeneck erinnerte das Deutsche Ärzteblatt 5/18 anläßlich einer Gedenkveranstaltung am Ort des Grauens wieder an den Massenmord der Nazis an den psychisch Kranken, über 200.000, den Auftakt zum Holocaust. Das freiwillige Bedienen des Gashahns durch „Ärzte“ war auch uns vordem noch nicht bekannt. Die Aufarbeitung des Themas blieb ja bis weit in demokratische Jahrzehnte hinein aufgeschoben. Und es wird heute auch mit anderen, miesen Zwecken verknüpft. Vor dem Weltkongreß für Psychiatrie im Oktober 2017 etwa versuchten Demonstranten, den Nazi-Krankenmord dem ganzen Fach zur Last zu legen. An anderer Stelle stellte bei jener Gedenkveranstaltung der Reutlinger Landrat Reumann, gleichzeitig Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), die Behauptung auf, es seien heute „in mehreren Landtagen rassistische Bemerkungen salonfähig“ geworden. Der mit anwesende Landesärztekammerpräsident Clever nahm es hin. Dabei hätte es da einiges wohl zu hinterfragen gegeben. Wird doch u.a. im Bundestag noch gestritten, ab wann etwas „rassistisch“ ist. Und ob „in mehreren Landtagen“ Rassistisches gar „salonfähig“ geworden wäre, wird erst recht bezweifelt. Ob schließlich am Widerstand gegen Merkels Massenzuwanderung und dem Nazi-Massenmord etwas Verbindendes ist, auch darüber gehen die Meinungen noch auseinander. Gewiß, Vorwürfe des Rassismus muß auch Israels Ministerpräsident Netanjahu ertragen, weil er eritreische „Asylsuchende“ abschieben will. Auch andere Länder, Ungarn, Polen, Tschechien, die Slowakei bekommen solches von unseren maßgeblichen, heute so geläuterten Politikern angehängt. Aber der Eifer, mit dem nicht zuletzt das Deutsche Ärzteblatt bei passenden wie unpassenden Gelegenheiten überparteilich empfundener Trauer und Beschämung des Volks und seiner Ärzte einen falschen Stempel aufdrücken läßt, steht zumindest einem Blatt schlecht an, das zu parteipolitischer Neutralität verpflichtet ist. Es ist eher eine neue Demonstration ärzteschaftlicher Anpasserei an „oben“ Gewünschtes. Ich reichte zu obigem DÄ-Bericht einen entsprechenden Leserbrief ein. Die Redaktion teilte umgehend mit, er würde infolge vieler anderer nicht zum Abdruck kommen, ein Beispiel wohl, wie heute mit der Meinungsfreiheit von Ärzten auch in der Ärztepresse umgegangen wird. Leserzuschriften zu dem Beitrag sind bis heute, sechs Wochen nach seinem Erscheinen, noch nicht erschienen. Dr. med. F. Weinberger 20.3.2018
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Psychiatriemißbrauch – Linke und Rechte
Unter dem Titel „Was für Helden“ verriß DER SPIEGEL 2/18 etliche der ehemaligen DDR-Bürgerrechtler, weil sie jetzt „rechts“ stünden. Darauf antwortete im Magazin CICERO vom 19.1.17 Angelika Barbe, die selbst jenem Kreis angehörte, unter dem (etwas verkorksten) Titel: DDR-Bürgerrechtler- Früher „Konterrevolutionäre“, heute „Pathologen“ und nochmals auf der Plattform der bekannten Publizistin Vera Lengsfeld Freedom is not free unter der Überschrift Unglücklich das Land, das keine Helden hat. Einigen Stellen und auch Lücken darin ist nachzuspüren.
Glücklich das Land, das solche Helden hat
Brachten zur Zeit der Wende viele im Westen ihren Landsleuten in der zusammenbrechenden DDR, mit ihnen den Bürgerrechtlern dort freudige Bewunderung entgegen, waren sie stolz auf diese Helden, die unter hohem persönlichen Risiko ihre Freiheit erkämpften und ihrem Land den Ruhm einer erfolgreichen, dabei friedlichen Revolution einbrachten, so verriß Der Spiegel 2/18 sie jetzt als Rechte. „Rechts“, als Richtungsangabe so gut wie „links“, sei aber, sagen Der Spiegel und andere Linke, etwas ganz, ganz Schlimmes. Zu diesen Bürgerrechtlern, Rechten, zählt Der Spiegel u.a. nun den Psychoanalytiker Hans-Joachim Maaz, der, in sozialistischer Psychotherapie aufgewachsen, kurz vor der Wende flott auf Freud umsattelte und danach die ganze ostdeutsche Bevölkerung auf die freudsche Couch legen wollte, weil sie nach Jahrzehnten kommunistischer Berieselung immer noch nazistisch durchsetzt, quasi freudisch hirngewaschen nicht genug sei. Ähnlich tönt die politische Klasse ja bis heute. Andere im Land sind froh, daß just diese Ostdeutschen in großer Zahl noch bei politischen Verstand sind, Helden in unserer Zeit, die dem Druck der Elite standhalten. An deren Fehleinschätzungen hatte das Volk in den letzten hundert Jahren oft genug zu leiden. Einigen Grund hat Der Spiegel freilich, Herrn Maaz jetzt den Rechten zuzuschlagen. Erklärt dieser doch „die derzeitige deutsche Bundesregierung für psychisch gestört“ – die neue GroKo von der alten nicht allzu weit entfernt. Umgekehrt hat Maaz allen Grund, sich jetzt an solch Rechte zu halten, um hier für seine Psychoanalyse gut Wetter zu machen. Die Linken hat er mit ihr ohnedies in der Tasche. Bei den Rechten gilt sie international weithin aber immer noch, ja heute gar immer mehr als linke Schwindelwissenschaft. Daß Freud den Geist der 68er Bewegung, des Neo-Marxismus, „Freud-Marxismus“, ausmacht, er mehr noch als Marx nach ’45 die Umerziehung („re-education“) (West-)Deutschlands besorgte, ist Gemeingut. Wer’s immer noch nicht weiß, sei auf die Bücher von E.F. Torrey Freuds Betrug oder das von D. E. Zimmer Tiefenschwindel oder auch auf C. v. Schrenck-Notzings Charakterwäsche verwiesen. Trotzki führte Freud in der frühen Sowjetunion ein, um mit ihm den „Neuen (Sowjet-) Menschen“ zu schaffen und der Spiegel trommelte für ihn in den 1950ern bereits. Heilwirkung hat die Psychoanalyse („Tiefenpsychologie“) über hundert Jahre zwar noch nie gezeigt. Aber die deutsche Ärzteschaft verkauft sie doch als Heilkunde teuer. So können auch ausgewiesene Rechte wie Eva Herman heute den Wendehals Maaz stützen und ihn zum „renommierten Psychiater“ erheben. Liegt er jetzt doch ganz auf ihrer Linie. Seine mehrheitlich offen linkslastigen Kollegen streuen ihre Diagnosen eher in gegenteilige Richtung, vornehmlich gegen US-Präsident Trump. Bevorzugt ihn erklären sie hüben wie drüben für psychisch (narzißtisch) gestört und bezweifeln seine Regierungsfähigkeit. Reichlich gab es den Mißbrauch der Psychiatrie zur Unterdrückung Andersdenkender auch in der DDR. An ihm hatte der Hallenser Seeelenexperte Maaz nie ein Wörtchen auszusetzen. Nach der Wende wurde ja öffentlich kaum darüber gesprochen. Dabei wurden allein in Thüringen 21 solcher Mißbrauchsfälle offiziell, wenn auch klammheimlich anerkannt und entschädigt. Die politischen Verbrechen in der DDR wurden nach der Wende allgemein heruntergespielt, nicht zuletzt vom damaligen Bundesbeauftragten Gauck, im Buch POLITISCH MISSBRAUCHT? speziell aber von seiner Beauftragten Süß, einer Psychiaterin, die vordem für den linken Flügel des Demokratischen Aufbruchs stand. Vertreter des rechten Flügels war Wolfgang Schnur, der bald als Stasi-IM aufflog. 2005 und nochmals ein Jahr später machte ich in Versammlungen der Repräsen-tanten von Stasi-Opfern deren Delegierte in BSV[1] und VOS[2], unter ihnen auch Opfer besagten Mißbrauchs, auf die ausgebremste Aufarbeitung ihrer Torturen (auch in der Psychiatrie), damit auf deren Verniedlichung bis Leugnung durch die Elite aufmerksam. „Daß in der DDR der Psychiatriemißbrauch zum Tagesgeschäft gehörte, war allgemein bekannt und bedurfte keiner weiteren Bestätigung“, räumte einer ihrer damaligen Vorsitzenden, eher ein Rechter, auch ein. Aber um den Beschädigten nach allen ausgestandenen Qualen zu einer Entschädigung zu verhelfen, lotste auch er sie zu einer rot-grün gefärbten Gutachterin, die offensichtlich „von Oben“ angehalten war, die vormals restriktiven Begutachtungen fortan etwas fairer zu gestalteten, dafür diese Leute aber zum Schweigen zu bringen. Wie Gauck und Süß verkündete die da als Gutachterin waltende Psychiaterin Ebbinghaus bei diesen und weiteren Opfer-Versammlungen, zuletzt bei der UOKG[3] konstant, es habe in der DDR-Psychiatrie keine Mißbräuche gegeben. Einen der eindrücklichsten Fälle schilderte 2004 gar BILD, den Fall der Sonja Lüneburg nämlich: Der West-Berlinerin, die 1966 ihrem Liebhaber in den Osten gefolgt und von ihm dann verlassen worden war, entwendete die Stasi ihre Identität, übertrug sie auf eine Spionin im Bundeswirtschaftsministerium und ließ die Betrogene in der Psychiatrie verrotten. Die bald nach der Wende verkündete Parole „DDR: No Systematic Abuse“ kam aber aus Amerika. Dort war das Interesse jetzt groß, die mittel-östlichen Psychiater und Psychologen nicht mit etwaigem früheren Fehlverhalten zu konfrontieren, sondern sie nunmehr westlich zu vereinnahmen und als Meinungsmacher gegen Rußland in Stellung zu bringen. So schnell sich die politischen Auffassungen vieler Menschen, besonders ihrer elitären Delegierten an (noch) „höhere“ Interessen anpassen und unsere Bürgerrechtler am Psycho-Mißbrauch selbst gegen ihresgleichen wenig Interesse zeigten, gibt es an der Basis zum Glück immer noch Unbeugsame, die sich gegen Urecht auflehnen – Helden wohl, vielfach, aber nicht alles rechte. F. Weinberger, GEP
[1] Bund stalinistisch Verfolgter [2] Vereinigung der Opfer des Stalinismus [3] Union der Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft, Dachverband der Vorgenannten
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Dazu ein Link zu Ausführungen zur Situation allgemein: https://www.crash-news.com/2016/06/10/ddr-studie-beweist-wie-stark-politischer-druck-und-gehirnwaesche-menschen-beeinflusst/
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