Die
Walter-von-Baeyer-Gesellschaft für Ethik in der Psychiatrie e.V. – i.L. (in Liquidation)
Der Vorstand der GEP
Dr. med. Friedrich Weinberger ist von Anfang an Vorsitzender der GEP. Mit Prof. Walter von Baeyer zusammen ist er einer ihrer Mitgründer. Dr. Weinberger war von 1970 bis 2004 in Starnberg als niedergelassener Facharzt für Neurologie und Psychiatrie, Psychotherapie, tätig. Er lebt jetzt in Garmisch-Partenkirchen. 2006 erhielt er das Bundesverdienstkreuz.
Aus der Satzung der GEP, ursprünglich (von 1977 bis 1999) DVpMP
(Deutsche Vereinigung gegen politichen Mißbrauch der Psychiatrie)
Zweck des Vereins ist die Förderung der Fürsorge für die politisch Verfolgten, die Opfer des Mißbrauchs der Psychiatrie zu politischen Zwecken geworden sind oder die wegen ihres Widerstandes gegen solchen Mißbrauch politische Verfolgung erleiden. Der Verein verwendet sich für die Integrität psychiatrischer Wissenschaft und Praxis.
Diesem Ziel dient insbesondere die moralische und finanzielle Hilfeleistung für die Opfer der Verfolgung. Finanzielle Unterstützung wird jedoch nur im Rahmen des § 53 Abgabenordnung gegeben.
Weitere Mittel zur Erreichung des Zweckes sind
– Prüfung, Diskussion und Dokumentation von Nachrichten bezüglich politischen Mißbrauchs der Psychiatrie, wo immer auf der Welt er in Erscheinung tritt,
– Bekanntmachung und Verurteilung solch ungesetzlicher und ethisch nicht zu rechtfertigender Methoden,
– Einwirkung auf psychiatrische Gesellschaften und Konferenzen, sich von solchen Mißbräuchen, von Ärzten, die sich dazu hergeben, und von Organisationen, die die notwendigen Untersuchungen verweigern, ausdrücklich zu distanzieren,
– Zusammenarbeit mit anderen Organisationen, die ähnliche Ziele verfolgen.
Bei ihrer Jahresversammlung 1994 beschloß die Vereinigung, damals DVpMP, in einer einstimmig angenommenen Erklärung zu den in der Satzung festgelegten Vereinszielen folgende präzisierende Ausdeutungen
(s. Rundbrief 2/94, S. 22):
Die DVpMP hat sich bei ihrer Konstituierung Ziele gestellt, die an sich zeitlos sind, deren Formulierungen aber teilweise auch von der damaligen Situation mitgeprägt waren. Sie dürfen und müssen den Anforderungen entsprechend, die sich der Vereinigung heute stellen, in einem erweiterten Sinn verstanden werden.
Wenn sich die Vereinigung, wie es in ihrer Satzung heißt, „gegen den politischen Mißbrauch der Psychiatrie“ wendet, dann doch der Psychiatrie im weitesten Sinn, also letztlich alle „Seelenkunde“ umfassend. Tatsächlich sind ja Psychiatrie, Psychologie, Psychotherapie und andere humanwissenschaftliche Disziplinen auch in anderen Bereichen der Wissenschaft und Praxis miteinander verbunden.
Wenn sich die Vereinigung „für die Integrität psychiatrischer Wissenschaft und Praxis“ einsetzt – darunter verstand sie immer ein Festhalten an der hippokratischen Ethik -, so beobachtet sie damit, soweit möglich, alle Weiterentwicklungen auf dem engeren Gebiet der Psychiatrie wie dem der „Nachbardisziplinen“ und prüft ihre Auswirkungen auf Mensch und Gesellschaft.
Die Vereinigung wendet sich gegen jedes willkürliche Abdrängen Andersdenkender in psychische Fragwürdigkeit, vor allem wenn dabei eine Systematik zur Erreichung gesellschaftspolitischer Ziele erkennbar wird.
1999 beschloß eine außerordentliche Mitgliederversammlung die Namensänderung in
Walter-von-Baeyer-Gesellschaft für Ethik in der Psychiatrie e.V.
Dem Einsatz der Psychiatrie gegen Andersdenkende, Oppositionelle trat Walter von Baeyers als Vizepräsident des WVP bereits in den 1960ern in konkreten Einzelfällen wie dann gar einem System solchen Psychiatriemißbrauchs entgegen, damals dem des sowjetischen. Schön kommt das in den Worten zum Ausdruck, die von Baeyer im Juli 1982 an der Psychiatrischen Universitäts-Klinik München vor versammelten Kollegen sprach (RB1/88, S.12). „Ich jedenfalls kann mich … mit dieser psychiatrischen Falschmünzerei nicht einverstanden erklären, auch wenn sie von Fachgenossen kommt, die dicke Bücher geschrieben haben. Und ich sehe mich immer wieder dazu veranlaßt, nach meinen schwachen Kräften dagegen zu protestieren und für die Opfer solcher Manipulation einzutreten.“ Von Baeyer prägt weiterhin, was die 1999 nach ihm umbenannte GEP unter „Ethik in der Psychiatrie“ genau verfolgt. Mißbräuche des Faches begegnen uns heute in unterschiedlichen Formen überwiegend gar in eigenen Land.
Die Aktivitäten des Vereins werden seit 1977 ausschließlich durch Beiträge und Spenden ihrer Mitglieder und Freunde getragen und werden allesamt ehrenamtlich erbracht. Nur so konnte die Arbeit für Gesunde und Kranke, für die Achtung menschlichen Geistes, menschlicher Würde über die Jahre wahrgenommen werden.
Der jährliche (steuerbegünstigte) Mitgliedsbeitrag beträgt € 60.-
Konten: siehe Kontakt