
In der vorliegenden Rubrik stehen kürzere Mitteilungen zu aktuellen Ereignissen und Feststellungen, die zwischen den seltener, ein- oder halbjährlich erscheinenden Rundbriefen anfallen. Diese Kurzmitteilungen werden vom Zeitablauf meist bald abgelöst. Was von ihnen längerfristig festgehalten zu werden verdient, wandert dann in den nächsten Rundbrief. Neu eingerichtet wurde jüngst die Rubrik „Berichte aus / zu…“ Die jüngsten Beiträge werden jeweils rot marikiert.
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Folgendes Schreiben lief am 2.5.2020 an die Mitglieder des GEP-Vorstands aus. Nochmals ergänzt, kommt es aus aktuellem Anlaß zu allgemeiner Kenntnis: Liebe Mitstreiter, sehr geehrte Damen und Herren, Anfang des Monats hätte in München unsere Jahresversammlung stattfinden sollen – über Corona abgesagt. Zur Sprache gekommen und geordnet worden wären sicher zuerst interne Probleme im Vorstand, wo wie in den letzten Jahren mit neu zu uns gestoßenen Mitgliedern und Anwärtern nicht alles ganz harmonisch lief. Erfreulich ist jetzt die Mitarbeit des seit langem uns vertrauten Dr. Barabasch, eines Landarztes im Oberfränkischen, der kürzlich zum Vorstand kooptiert wurde. In Wort und Schrift bringt er sich hier weiter in die Vereinsarbeit ein. Erfreulich entwickelte sich die Verbindung zu Dr. Kurz in London, der auf unserer Webseite Einblicke in das für viele von uns ungewohnte, wenn nicht unheimliche Kapitel des Satanismus gab wie dessen mitunter seltsame Verbindungen zu Politik und auch Psychiatrie. Bei aller Skepsis sind diese Dinge heute leider nicht zu übergehen. Zu aktuellen wie früheren Beiträgen im Netz gehen weiterführende Kommentare ein, insbesondere den vermehrten Kindesentzügen – s. den letzten „Jahresbericht“. Dieser bot auch Gelegenheit, nochmals in die Geschichte unserer GEP zurückzublenden. Die politischen Umstände werden immer verwirrender. Seit einem Jahr werden wir von Wikipedia, der „freien Enzyklopädie“, wahrgenommen. Ihre politischen Positionseinnahmen werden vielfach als links gewertet (vgl. https://www.youtube.com/watch?v=aFz3vlyeNkw sowie https://www.youtube.com/watch?v=O2pFqJvsVy0). Entsprechend werden wir rechts verortet.[1] Ein Absatz ist dabei grob diffamierend. Er unterstellt unter verfälschendem Bezug auf eine Zeitungsmeldung, wir hätten für Mollath gesammeltes Geld diesem nicht ausgehändigt. Mollath selbst tritt der Verleumdung entgegen. Auf Beschwerde verwies Wikipedia auf seine „Diskussionsseite“, „um den Artikel gemeinsam mit den anderen Autoren – gemeint sind offensichtlich die Verleumder – zu verbessern.“ Wikipedia sitzt in Amerika. Rein technisch ist an sie schon schwer heranzukommen, juristisch noch weniger. Ein „schönes“ Beispiel, wie die Globalisierung den Bürger entrechtet, ihn schutzlos beliebiger Verleumdung aussetzt. Immer versuchten wir, die Balance zwischen dem für uns vorrangigen medizin-fachlichen und dem umgebenden politischen Geschehen zu halten. Das Ineinandergreifen beider Bereiche gab es schon am Beginn unserer Aktivität bei unserer Kritik an der Psychoanalyse. Sie brachte uns über Jahrzehnte seitens des Establishments den hartnäckigsten Widerstand ein. Er tritt heute „schön“ wieder bei unserer Kritik an den verbreiteten Kindsentziehungen zu Tage. An diesen reiben sich viele Kritiker und viele der betroffenen, teils auch organisierten Mütter. Am Kern der Unbill gehen mitunter auch sie vorbei, [2] an den diagnostischen Konstrukten der Freudianer wie der oft gegen sie eingesetzten Borderline-Störung mitsamt ihrem ideologischen, bis Trotzki reichenden Hintergrund (RB 1/19,2.3.6, zuletzt im Jahresbericht 2020 aufgezeigt).[3] Dieser liegt hierzulande direkt oder indirekt den meisten Psychiatriemißbräuchen und meisten Kindesentziehungen zu Grunde. Wahrnehmung aber ist von Interessen abhängig. So wird auch der sensationelle Fall der Andrea Kuwalewsky, der wir gutachtlich zur Rückgewinnung ihrer vier Kinder verhelfen konnten (RB 1/14,4- 5) weithin totgeschwiegen. Trotzkis Freud-Marxismus ist heute im Establishment und damit in der „Psycho-Justiz“ so fest verankert, daß dagegen kaum mehr aufzukommen ist – Freud, der ausgewiesene Betrüger, der Kokainist, wurde vom Establishment zum Idol jüdischer Gelehrsamkeit erhoben, was für sie eigentlich eine Beleidigung ist. Freud ist’s, an dem viele, auch jüdische Mütter heute ihre Kinder verlieren.[4] Eine solche Mutter, Frau A.[5], eine tüchtige, beliebte Lehrerin in Westfalen, habe ich selbst nachbegutachtet und für gesund befunden (RB 1/18, 5.6-7). Mein Gutachten wurde, ähnlich wie anfangs das für Mollath, vom Gericht weggewischt. Ob hier das Bundesverfassungsgericht hier hier noch auf den Plan treten muß? Gut und richtig war es und auf Dauer unaufgebbar ist es, die Kritik an die Festung Freud anzulegen, aus der so viel Leid schon hervorgegangen ist. Mag alles, mögen sich Linke und Rechte, Gelehrte und Mitläufer wegducken: Die GEP vertrat den Ansatz über 40 Jahre lang, weil er der Schlüssel zum Mißbrauchsproblem und zu vielen weiteren Gesellschaftsproblemen ist. Sollte sie ihn in der (möglichen) Endphase ihrer Arbeit jetzt aufgeben? Keine Lüge hält ewig vor! Bei all den Widersachern und Verleumdern, die uns über die Jahrzehnte aus unterschiedlichsten Motiven entgegenstanden, wollen wir die Unterstützer nicht vergessen, die uns da und dort doch ausdauernd beistanden und halfen, daß Redlichkeit auf dem Mensch und Gesellschaft so empfindlich berührenden Gebiet der Seelenheilkunde nicht ganz verloren ging, sie in einzelnen Fällen gar glänzend obsiegte. Ich selbst würde, wie öfters schon gesagt, nach über 40 Jahren die Vereinsführung für die Walter-von-Baeyer-Gesellschaft für Ethik in der Psychiatrie e.V. gern abgeben. Aber die fortbestehenden Aufgaben und alte und neue Unterstützer halten unsere „Truppe“ weiter in Trab und mit ihr ihre „Marschrichtung“ aufrecht. Mit freundlichen Grüßen Dr. F. Weinberger, GEP [1] Das machen der/ die (unbekannte) Verfasser/in des Eintrages fest u.a. an geäußerten Vorbehalten gegen das international (von UNO, WHO etc.) durchgedrückte Gender Mainstreaming. Kritik an Homosexualität, an Angeborenem, war uns immer fremd. Schon zu Sowjetzeiten verteidigten wir auch Linke gegen falsche Psychiatrisierungen, später gewiß auch Frau Le Pen, der solches zugedacht wurde. Wir traten prominenten Rechte entgegen, die Psycho-Mißbräuche hinnehmen, solchen gar zunicken. „Kleinere“ Verzeichnungen fast zu übergehen: Wir sind heute z.B. kein „deutscher“ Verein mehr, sondern ein deutschsprachig-internationaler. Fake ist heute allgegenwärtig und international geschützt. [2] Auch unter denen, die in Büchern heute etwa eine „Staatliche Kindeswohlgefährdung“ beklagen (s. unseren Jahresbericht 2020), gehen doch viele am Kern des Problems, an Freud, vorbei, meiden jede nähere, jede kritische Beschäftigung mit ihm. Selbst wenn wir mit ihnen zusammen schon Kongresse bestritten (RB 1/14, 3.9), kennen sie uns Kritiker auf einmal nicht mehr. „Nirgends wird in der Medizin so fanatisch und intolerant gestritten wie in der ‚Tiefenpsychologie’“, schrieb Prof. H.J. Weitbrecht, einer der letzten großen, „klassischen“ Psychiater in Deutschland in seinem Lehrbuch PSYCHIATRIE im Grundriß. Von der sog. „Tiefenpsychologie“, Freuds umfänglich ausgewiesener Schwindelwissenschaft, kommen all die Ausgrenzungen, Diffamierungen und auch Fehlgutachten heutiger freud-gläubiger „Psychis“ her, denen viele kindesberaubte Eltern(-teile) jetzt unterworfen sind, manche von ihnen selbst gläubig sich beugen. [3] Nach Stalins Intermezzo, seinem „vaterländischem Krieg“ scheint die globalistische, trotzkistische Variante des Marxismus, mit ihr Freud auch in Rußland wieder oben auf zu sein – wie im Westen. [4] Am „Tiefen Staat“, in dem der Freudismus verankert ist, reibt sich mitunter auch Trump, dies freilich nur partiell. Selbst mit der Freudianer Diagnose des Narzißmus belegt, verlor er darüber noch kein Wort. Und auch von Freuds schärfsten Kritikern, die ihn in Amerika glatt als Betrüger auswiesen – auf ihre Kritik stützen wir uns immer noch -, drücken sich viele an den böse fortwirkenden Ausläufern seiner Lehren meist vorbei. Sie beruhigen sich und ihr Publikum mit dem Hinweis, die Psychiater begäben sich heute nur selten mehr in psychoanalytische Zusatzausbildungen, die für sie früher die Regel waren. Wahrscheinlich richtet u.a. die Freudianer-Diagnose „Borderline-Persönlichkeitsstörung“ in Amerika dabei nicht weniger Unheil an als hierzulande. [5] Die Frau wagt nicht ihren Klarnamen anzugeben, da das Jugendamt ihr weitere Repressionen für den Fall androht, daß sie öffentlich die Behörde kritisiert.******************
Richtigstellung
Zur Walter-von-Baeyer-Gesellschaft für Ethik in der Psychiatrie e.V. (GEP) gibt es bei Wikipedia seit einiger Zeit einen Eintrag. Wir entdeckten ihn erst kürzlich. In ihm steht u.a. folgender Absatz: … Zudem hatte die GEP zu Spenden aufgerufen, die Mollath zugutekommen sollten. Etwa 20.000 € wurden gesammelt, aber später nicht an Mollath ausgezahlt, da dieser sich weigerte, einen vom Verein geforderten Beratervertrag zu unterzeichnen. Die Spende ging daher an den Münchner Verein zbb.[11] Der Absatz ist an mehreren Stellen falsch. Er gibt auch die Referenz, einen Beitrag der Augsburger Allgemeinen, falsch wieder. Richtig ist: Von den Spenden, zu denen seinerzeit Mollaths Unterstützerkreis aufrief, ging ein Teil treuhänderisch anfangs auf das Vereinskonto der GEP. Dieser Teil kam, finanzamtlich geprüft, Mollath vollständig zugute. Soweit nicht in seinem Auftrag zur Begleichung bereits offener Verpflichtungen verwandt, wurde das Geld von der GEP vollständig dann an Mollath ausgezahlt. Dr. F. Weinberger, GEP 6.5.2020 Gustl Mollath stellte zu o.g. Absatz am 3.5.2020 fest, daß dieser schon die Aussage der Augsburger Zeitung verdrehte. Dort stand ein ganz anderer Verein, der „zbb“, unter Kritik . Und Mollath fuhr fort: „… Gerne kann ich Ihnen bestätigen, daß ich mich ausdrücklich für die positive Unterstützung des Vereins GEP und seiner Mitglieder bedanke. Ich habe keinerlei Zweifel, daß die GEP in meiner Sache ordentlich und absolut rechtskonform gearbeitet hat. Gegen den Verfasser des Wikipedia-Eintrages sollte der Verein GEP vorgehen, seine Identität feststellen, die Person um umgehende Richtigstellung bitten und gegebenenfalls Schadensersatz fordern. Gustl Ferdinand Mollath“******************
An Mitglieder und Freunde der GEP am 16.3.2020
… Die Corona-Pandemie legt das öffentliche Leben in Europa lahm. Größere Menschenversammlungen sind in Bayern jetzt untersagt, die Grenzen nach Österreich und in die Schweiz geschlossen. Wie lange der Zustand anhalten wird, ist nicht absehbar. Unter diesen Umständen müssen wir unsere für den 2.Mai angesetzteJahresversammlung in München verschieben, so wichtig sie, mit ihr die Aussprache der Mitglieder, auch die anstehenden Neuwahlen jetzt auch wären. Unter gegebenen Umständen läßt sich auch ein neuer Termin (etwa für den Herbst???) gar nicht planen.
Der alte Vorstand muß einstweilen weiter walten. Zum Glück funktionieren die elektronischen Verbindungen, Telephon, Internet, auch Skype. Sie werden jezt um so wichtiger. Erfreulicherweise hat unsere Webseite gerade in jüngster Zeit eine weitere, auch internationale Ausstattung erfahren, wird sie entsprechend noch intensiver aus aller Welt angeklickt. Behalten Sie bitte im Hinterkopf: Auch wenn unsere Anliegen, also Redlichkeit in der Seelenheilkunde und Abwehr ihrer Verbiegungen zum Schaden der von ihr berührten Menschen jetzt von der Corona-Epidemie in den Hintergrund gedrängt werden, bleiben sie als drängende Herausforderung bestehen. Mit freundlichen Grüßen Ihr F. Weinberger 15.3.2020********************
Zu den Gepflogenheiten auf dem Psycho-Markt, speziell im Gutachterwesen hat die Psychologin Suzanne Grieger-Langer kürzlich einige aufschlußreiche Aussagen gemacht. Die Dinge sind seit langem bekannt. Es kümmert sich „oben“ um sie aber niemand. Gut, daß es „unten“ einige tun. Klicken Sie hier: 8.3.2020********************
Ein Wort noch zu der Schreckenstat des psychisch Schwerkranken in Hanau am 20.2.2020, wenn er’s denn war. Das Establishment hängte sie umgehend der AfD an. Politisches Denken, hier fraglos fremdenfeindliches, geht, gleich welches, in der Regel ins Wahnerleben ein, ist aber, wenn in ihm umgesetzt, nicht dem Denken generell anzulasten. So flott, wie die Elite die Tat der ungeliebten Konkurrenzpartei zuschob, war das auch Psychiatriemißbrauch – „umgekehrter Mißbrauch“: Psychische Erkrankung hängt das System an oder übergeht sie, wie’s korrekt-politisch gerade paßt. Insgesamt erweist sich die neue rechte Partei gegenüber dem Problem dieser Mißbräuche freilich als auch nicht minder indolent wie die übrigen Parteien. Dr. med. F. Weinberger 29.2. 2020**********************
@Klaus Schlagmann:
Siehe auch die „Saharasia-These“ nach James DeMeo zum Entwurzelungsprinzip und Gewalt-Prinzip und der Entstehungsgeschichte des Patriarchats und die Website und Bücher von James DeMeo dazu, aber auch Prof. Bernd Senf aus Berlin usw.
http://www.berndsenf.de
Ferner verweise ich zur Gender Thematik auf Judith Reisman und die Bücher von Jaya Gopal zum Islam wie „Gabriels Einflüsterungen“ und von Kerstin Steinbach zum Feminismus und zur Kritik am Feminismus nach Alice Schwarzer – welche auch schon Esther Vilar als eine Feministin mit anderen Ansätzen in einer Fernseh-Diskussion mit Alice Schwarzer äußerte und auch viele andere Männer und Frauen!
Lieber Dr. Weinberger, sehr geehrter Professor Dieckhöfer!
Zunächst wünsch‘ ich Ihnen beiden viel Gesundheit auch zur Fortsetzung Ihrer gesellschaftlich wichtigen Arbeit in der GEP. Ich hoffe Ihre Geduld mit meinen vielen Zusendungen nicht zu überfordern, danke Ihnen beiden jedenfalls herzlich für das Gehör, das Sie mir bisher gewährten. Die allerletzten Zusendungen (Insider-Material!) bitte, lieber Dr. Weinberger unbedingt noch sichten. Ich wünsche und hoffe, daß Gerechtigkeit und ärztliche Verantwortung auf Ihrem Gebiet der Heilkunde doch obsiegen.
Es war und ist mir eine Ehre, Sie hier und da a bisserl zu unterstützen,
da Sie angesichts des Schwindens hippokratischer Moral gerade in den seelenheilkundlichen Fächern die wirklich Standhaften waren und sind.
Ihnen ganz persönlich, Dr. Weinberger, ist anzurechnen, daß Sie die GEP,
vormals DVPMP, im Geiste Walter von Baeyers (noch neben der Verarztung
der gewiss anspruchsvollen Klientel am Starnberger See) fortgeführt haben; ich denke Sie haben mehr erreicht, als Sie ahnen; die eingebrachte Lebenszeit und Mühe haben sich schon gelohnt; einigen Ihrer Kollegen ist der A… gewiß mächtig auf Grundeis gegangen, da bin ich mir sicher. Große Arbeit!
Mit besten Grüßen Martin Leo
Zu „Aktuelles“ – Protest beim Weltkongreß für Psychiatrie
Nicht die wichtige und notwendige Psychiatrie ist das Kernproblem, sondern der Machtmissbrauch und die Vetternwirtschaft in den drei Gewalten Exekutive, Legislative und Judikative sind es. Durch sie wird die Gewaltenteilung ad absurdum geführt.
Es geht am Problem vorbei und nützt nichts, nur die (forensische) Psychiatrie zu kritisieren. Nur der Protest gegen die Willkür in der Justiz und der Politik im Ganzen kann Abhilfe schaffen.
Richter und Staatsanwalt, die sich, um zum Ziel zu kommen, den „richtigen“ Psychiater als Auftragnehmer besorgten, waren und sind für den Fall Mollath für verantwortlich, für meinen Fall ähnlich.
Ich habe mir etliche Fälle, Urteile und Berichte von noch im BKH Straubing inhaftierten Patienten angeschaut und komme immer wieder zum gleichen Schluss: Einmal in den Mühlen der Justiz auf der falschen Seite und man ist verloren.
Ich hoffe abschließend aber, dass jeder, der Protest erhebt, auf seine Art beiträgt, die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren und längerfristig damit den Psychiatrie- und Justizskandalen doch abzuhelfen.
http://www.br.de/mediathek/video/deutsche-justiz-wie-gefaehrdet-ist-unser-recht-100.html
Zum Beitrag mit Foto:
Protest zum Weltkongreß für Psychiatrie in Berlin am 8.10.2017
Sicher hatte die Protestaktion in Berlin ihre guten Gründe. Es ist aber falsch, ja empörend, Psychiater, pauschal gar, als Mörder zu beschimpfen. Psychiater sind Ärzte, die als Spezialisten am ehesten unterscheiden können, wer krank ist und Hilfe braucht oder gesund ist und Schutz vor leichtfertiger Verdächtigung braucht. Leider gibt es wie in jedem Berufszweig schwarze Schafe, so auch Mediziner, die vom Richter gewünschte Gutachten erstellen mit schlimmen Folgen. Sie fallen damit zwar manchmal unrühmlich auf, was aber wie im Fall Mollath weder Falsch-Gutachter noch Falsch-Richter weiter berührte…
Das justizielle Vorgehen gegen Gustl Mollath und jetzt noch gegen seinen Freund Edward Braun
(zur Übersicht ein Bericht der Mittelbayerischen Zeitung)
http://www.mittelbayerische.de/bayern-nachrichten/mollath-prozess-zeuge-verurteilt-21705-art1505500.html
Im WA-Verfahren gegen Mollath 2014 wurde sein langjähriger Freund Edward Braun vom Regensburger Landgericht als Zeuge in einem viereinhalbstündigen Kreuzverhör am Rand der Unterzuckerung zu einer Beeidigung seiner Aussagen über Mitteilungen gezwungen, die ihm Mollaths Ex-Frau 2002 am Telephon machte, dabei ihm einen regelrechten „Vernichtungsplan“ gegen ihren Mann eröffnete. Der Zahnarzt machte sich über die schockierenden telephonische Mitteilung der Frau u.a. auf einer Schreibtischunterlage stichwortartige Notizen. Auf sie stützte er sich bei seiner Zeugenaussage vor dem Landgericht 2014. Auf Veranlassung des Verteidigers Strate wurde er auf sie vereidigt.
Ihren damals bekundeten Plan setzte die Frau gegen ihren Mann in der Folge rücksichtslos um, indem sie diesen ab 2003 u.a. einer Körperverletzung beschuldigte, wozu sie auch zwei trickreich erreichte Atteste beibrachte. Das WA-Gericht hat dabei den offensichtlichen Masterplan wie auch den Belastungseifer der Frau wohl wahrgenommen, nicht aber den Gesamtzusammenhang, in dem das alles ablief. Das WA-Gericht aber belastete Mollath mit der Körperverletzung ähnlich wie bereits das Tatgericht (Landgericht Nürnberg-Fürth) 2006. Dieses steckte Mollath darauf über psychiatrische Gut- oder Schlechtachten ins Irrenhaus.
In Ansatz ähnliches wiederholte sich im April 2017 im Meineidsprozeß gegen Mollaths Unterstützer Braun:
Im Verfahren gegen Mollaths Freund Braun am Regensburger Amtsgericht spielte die inhaltliche Richtigkeit seiner beeidigten Aussage von 2014 nur eine untergeordnete Rolle. Man stürzte sich auf eine Schwachstelle in seiner Dokumentation der Aussagen der Ex-Frau von 2002 und dies war ein willkommener Anlass Herrn Braun wegen eines Meineids anzuklagen. Das Gericht hielt sein Zeugnis von 2014 jetzt zwar für „möglicherweise“ zutreffend, befand aber die Verfärbung der Kugelschreibertinte seiner Notiz auf der Schreibtischunterlage nicht zum angegebenen Datum der Eintragung passend. Wegen Meineids verurteilte es so den Freund, der aufopferungsvoll Mollath aus siebeneinhalbjähriger Freiheitsberaubung herausgeholt hat und ihm seitdem weiter Schutz gewährt.
Das Amtsgericht Regensburg beurteilte Brauns Aussage über die telefonisch vorgebrachten Drohungen der Ex-Frau, die das Landgericht Regensburg 2014 noch strikt verworfen hatte, jetzt also als möglicherweise stimmig. Nur der logischen Schlußfolgerung, dass der Masterplan der Ex-Frau tatsächlich skrupellos umgesetzt und schon von daher in seiner Stimmigkeit bestätigt worden ist, entzog sich das Gericht auch jetzt.
Das Urteil gegen ihn wirkt wie ein Nachschlag des Systems zum Fall Mollath, wie ein Racheakt dafür, daß dieser und sein Freund Braun die bayerische Justiz so bloßgestellt haben.
Wie der Ministerialrat a.D. Wilhelm Schlötterer in seinem Buch „Macht und Mißbrauch“ akribisch beschrieb, handelt es sich bei dem Fall Mollath um einen politischen Fall, bei dem der Rechtsstaat erbärmlich versagt hat. Dies erklärt all die Fragwürdigkeiten, die ihm juristisch bis heute nachgeschoben wurden.
Zum Gender-Thema:
Als ich mit beginnender Studentenzeit in den frühen 80er Jahren erste Erfahrungen mit Partnerschaften machte, traten mir selbstbewusste junge Frauen gegenüber, die – für mich selbstverständlich – respektvolle Behandlung erwarteten. Eine Kopie des Rollenvorbilds unserer Eltern kam nicht in Frage. Es war nicht schwer, mich z.B. für die Problematik einer vorherrschenden Männersprache zu sensibilisieren. Die Lektüre von „Die Töchter Egalias“ (in diesem Roman der Autorin Gerd Brantenberg wird eine Gesellschaft konsequent so gezeichnet, dass hier die Frauen dominant das gesellschaftliche Leben und die Sprache bestimmen; dass sich am Ende erste zaghafte Versuche zur Gegenwehr von männlicher Seite aus regen, betrachtet man hier als logisch und überfällig) bot eine witzige Möglichkeit zur Einfühlung in die andere Seite. Als junger Vater wollte ich mich dann natürlich auch von Beginn an in die Kinderversorgung einbringen. Freilich musste ich so auch die Frustration erleben, dass ein Säugling schon sehr schnell unterscheiden kann, ob er von Mama oder Papa im Arm gehalten wird: Mama war in etlichen Situationen eindeutig beruhigender. Hier spürte ich sehr unmittelbar die Grenzen der mir damals ideologisch durchaus noch wünschenswert erscheinenden Beliebigkeit.
Aus meiner Sicht ist dabei übrigens nicht daran zu zweifeln, dass die Unterwerfung frauenrechtlicher Gesellschaften durch patriarchalische Eroberer eine Form der Ur-Unterdrückung der Menschheit darstellt. Die damit einhergehende Entwertung von Frauen hatte und hat geradezu zwangsweise zur Folge, dass immer wieder entsprechend unterdrückte Mütter in ihren Kampf gegen diese unsinnige Einengung und Bevormundung ihre eigenen Kinder als Blitzableiter und Partnerersatz instrumentalisieren. Im Ödipus-Mythos, den ich z.B. in „Ödipus – komplex betrachtet“ eingehend untersucht habe, sehe ich einen Niederschlag dieses wichtigen Menschheits-Themas. Die patriarchalische Norm – Männer sind wichtiger als Frauen – hat Auswirkungen auf die konkrete Familie: Allzu leicht befinden sich in solch einer Gesellschaft die Eltern latent in einem Dauer-Konflikt, in den immer wieder Kinder hineingezogen und geprägt werden. Dass dieses Thema bereits von Marx und Engels analysiert wurde, erscheint mir nur als guter und notwendiger Beitrag zur Aufklärung.
Dass mit der heutigen Genderisierung eine Zerrüttung von Familien, und damit von Gesellschaften, einhergeht, steht auf einem anderen Blatt und ist mir erst in den letzten Jahren deutlich geworden. In der asiatischen Lehre von Yin und Yang sehe ich ein schönes Modell, das womöglich eine wünschenswerte Entwicklungsrichtung angeben könnte: Zwei Teile, die von der Form her gleich, von der Farbe gegensätzlich sind, jeweils versehen mit dem Keim des anderen. Und nur gemeinsam bilden sie eine runde Sache.