Jahresbericht 2020

Der folgende Bericht war zu der für April 2020 vorgesehenen Jahresversammlung  vorbereitet, die über Corona dann erst einaml abgesagt werden mußte. Sie konnte im Oktober virtuell nachgeholt werden. Ein dazu neu verfaßter Bericht steht im Rundbrief 2020 und ist mit ihm in der Rundbrief-Rubik festgeehalten.

Jahresbericht 2020

Zwar steht ein anderes, virologisches Gesundheitsthema derzeit ganz im Vordergrund. Zu der für Anfang Mai an­gesetzten Jah­res­ver­sammlung der GEP ist gleichwohl ein Jah­res­bericht zu ihrem Thema fällig. Da infolge der Covid19-Pandemie die Ver­samm­­lung auf unbe­stimmte Zeit ver­scho­ben wer­den muß, er­scheint zur Diskussion der aktuellen Fragen auf ih­rem, unserem Gebiet der vorbe­rei­tete Bericht jetzt schon im Voraus.

Übergriffen in der Rechtspflege ist im­mer und überall schwer beizukommen. Derzeit stößt in aller Welt vielen der Fall des Julian Assange auf. Psy­cho-ju­sti­tielle Übergriffe lö­sen erst recht Empörung aus, weil dabei die Psy­ch­iatrie, Heil­kun­de eben, invol­viert ist, was als deren Miß­brauch, als Per­fidie emp­funden wird. Psy­chiatrie­mißbräu­che spielten sich in den letzten Jahr­zehnten auf drei­erlei Feldern ab, nämlich bei Freiheitsberau­bungen[1], bei Eigen­tumsent­wen­dun­gen (RB 1/18,5.1), in jün­gster Zeit jedoch am häu­figsten bei psy­ch­ia­trisch-psy­cho­logisch falsch gestützten Kin­ds­­­entziehungen. Diese nah­men in Deutsch­land von 23.432 (in 1995) auf 84.230 (in 2016) zu.[2]

Zuerst aber ein Wort noch zur Schreckenstat des psychisch Schwerkran­ken in Hanau am 20.2.2020. Die Elite, der „Tiefe Staat“ hängten sie um­gehend der AfD an. Po­­li­ti­sches Denken, hier fremden­feindliches, geht, gleich ob links oder rechts, in der Regel ins Wahn­er­leben ein, ist aber, wenn in ihm um­ge­setzt, nicht dem Denken ge­nerell anzulasten. So flott, wie das Estab­lishment die Tat der rechten Kon­kur­renz­partei zuschob, war das auch ein Stück (umgekehrten) Psy­ch­ia­trie­mi­ß­brauchs. Diese Partei zeigte sich dem Problem besagter Miß­bräu­che ge­gen­über freilich über die Jahre hinweg ähnlich in­dolent[3] wie die übrigen Par­teien auch. Kehren wir aber zum vor­heri­gen Thema zurück.

Daß unsere Mitteilungen zu den Psycho-Fächern vermehrt heute aus dem Aus­land auf­gesucht wer­den, zeigt, daß unsere Themen, darunter eben besagte Kin­desent­zie­hun­gen, inter­na­tional doch viele Menschen berühren. So stellen sich so auch neue Mitstrei­ter aus dem Aus­land ein. Man­che haben sich mit ge­wichtigen Beiträgen schon auf unserer Webseite eingeführt. Daß unseren Be­mü­hungen seitens der eta­blierten Psych­iatrie hef­ti­gster Wi­der­stand be­geg­net, ist leider seit fast einem halben Jahr­hundert so. Alle Eta­blier­ten ver­su­chen Kritik, sei sie auch noch so be­rech­tigt, abzu­wehren.

Un­­­rech­te Kindsentziehungen werden auch von anderen wahrgenommen. Ich ver­weise nur auf das Buch von Körner und Hörmann (Fuß­note 2.). Nur bleibt auch da außen vor, was Psy­ch­iatrie und Psychologie, u.a. in Jugend­ämtern um­ge­setzt, zu solchen Gefähr­dungen im Innersten beitragen. Niemand traut sich an den Kern dieser „Psycho-Fächer“ heran, obwohl sie an dem Problem ganz ent­scheidend be­teiligt sind. Gleichwohl ist die Kritik besagter Autoren wichtig genug. Der So­zio­loge Wolf­gang Hammer etwa, früher Jugend­amt Bremen, klagt anhand einer Über­sicht über 42 Fälle auch seine Be­hör­de an. Grund für ab­we­gige Kinds­­ent­ziehungen war schon, schreibt er, eine allein von fall­n­a­hen Amts-Mit­ar­bei­ter/in­nen fest­ge­stellte „zu enge oder bela­stete Mutter-Kind-Be­zie­hung“. Mehr von Hammers Aussagen steht bereits auch auf unserer Web­seite[4]. Zu sol­chen Über­griffen kommt es be­sonders seit der Re­form des Fami­lien­rechts Ende der 1990er.

Eine dieser Mütter, der und deren vier Kindern wir gutachtlich gegen solch staat­lichen Raubzug beistehen konnten (RB 1/14,4-5), Frau Kuwalewsky, woll­te zur Versammlung kommen und hier über ihr weiteres Vorgehen be­richten, was jetzt ausfällt. Von der sei­ner­zeit ge­richtlich be­stellten Gut­ach­terin, die ihr eine „Border­line-Störung“, mit ihr eine Kin­des­wohl­ge­fähr­dung und Ein­schrän­kung ihrer Er­zie­hungs­­­fähigkeit anhän­g­te, forderte sie Entschädigung und war dann mit dem Ausgang des Verfahrens auch recht zufrieden. Sie verklagt mit gu­tem Grund jetzt das zustän­di­ge Bundes­land Rheinland-Pfalz. Viel­leicht wer­den die enormen Straf­zah­lun­gen, die die Re­form­psychiatrie und –psy­cho­logie jetzt dem Staat ein­brin­gen (vgl. den Fall Mollath), seine Repräsentan­ten doch noch ver­anlassen, einmal zu prüfen, was sie sich und dem ganzen Land mit ihrer Psych­ia­trie-Enquête von 1975, die den Grund zu jener „Re­form“ legte,  ein­ge­brockt haben. Warnungen gab es genug (s. Rundbriefe > Vorläufer > Achillesferse…).

Es werden uns heute über die vielen staatlichen, „pseudo-heil­kund­lich“ be­grün­deten Kindsab­nahmen hinaus aber noch schlimmere Übergriffe auf Minder­jäh­rige mit­ge­teilt, vielfach sexuell brgründete Ge­walttaten.[5] Staatliche Bei­hilfen hierzu em­pören natürlich be­son­ders, etwa jugend­amt­li­che Zu­wei­sungen von Kin­dern an Päde­rasten. Begriffe wie „(sata­nisch)-ri­tu­elle Mißbräu­che“ wer­den da laut. Ob­wohl vieles davon auch in Büchern[6] fest­ge­halten ist, stand und stehe ich sol­chen Be­rich­­ten skep­tisch ge­gen­über. Herr Kurz be­­richtet zu ihnen auf unserer Netz­seite schon näher. Ich selbst er­fuhr von Der­artigem erst­mals aus dem Buch des ame­ri­ka­nischen Freud-Kri­­tikers Crews FOLLIES OF THE WISE. Er wie viele andere weisen diese Vorfälle, die in den 1980er Jahren in großem Stil in Amerika aufkamen, gro­ßen­teils als Spin­­­­ne­rei aus, wie sie da und dort immer wieder die Men­schen befällt.

Im heutigen Amerika wird u.a. der Sa­tanismus als „Kir­che“ aner­kannt.[7]Sat­a­nisch ri­tuelle Miß­bräuche“ spiel­ten sich, sagen manche, in gruppenthera­pie-ähnlichen Sit­zun­gen ab, schlös­sen aber, sagen andere, auch grausige Untaten ein. Immer wie­der kommen Be­griffe dabei ins Spiel, die wie die „Disso­zia­tion“ aus der Psy­ch­iatrie stam­men. Wir haben Grund auf die Sa­che einzu­gehen um so mehr, als wir jetzt mit ihr direkt kon­frontiert wurden durch eine Kol­legin in Thü­rin­gen, eine „Tiefenpsychologin“[8], deren Fall ich ano­ny­mi­siert im letzten Rund­brief, Kap 3.6 schon dar­legte.

Ein Anwalt, den sie darauf hin gegen mich mobilisierte, bezeichnete meine Vor­be­halte ge­gen Freud als mei­nem Privat­krieg gegen mei­nen „Hauptfeind, die so­ge­nannten 68er Freud-Marxisten“. Ich arti­ku­lier­te die Vorbehalte freilich schon auf dem Deutschen Ärz­tetag 1977 kurz nach Grün­dung un­se­res Vereins­, damals be­reits dessen Vor­­sit­zen­der. Die Vorbehalte wurden und werden zudem seit mehr als hundert Jahren erhoben. Zur Er­in­nerung. Die Kol­legin hatte etliche ihrer Nach­barn zur An­­zeige gegen ver­meint­­­liche oder reale „ritu­elle“ Gewalt­tä­ter („Sata­ni­sten“?) er­mun­tert. Von ihnen kamen dar­über eine Gegen­klage und sie selbst so für neun Mo­nate gar in Un­ter­su­chungs­­haft. Der­ar­ti­ge Vor­komm­nisse gab es, wie Frederick Crews (s.o.) mitteilt,[9] zahl­reich schon in den 1980er und 90er Jahren in Ame­rika mit dra­ma­tischen Fol­gen, schwersten persönlichen Krisen, Fa­­mi­li­en­zer­rüt­tun­gen, Straf­pro­zes­sen, langjährigen Inhaftierungen etc. Sie re­sultierten letzt­lich aus den ur-freud­­­schen Vor­stel­­lun­­gen von frühkindlich zugefügten sexu­ellen Über­­­grif­­fen, die erst einmal „ver­­­drän­gt“ würden und erst später in psycho­analy­tischen Ku­ren wie­der ins Be­­wußt­sein stiegen („recovered memory“).[10] Die Ärz­tekammern, die, politisch in­du­ziert, uns Psy­chiater über die Jahrzehnte zum Vertrieb des „tiefen­psycho­lo­gi­schen“ Un­­fugs an­halten, [11] ste­hen da jetzt wohl in der Mitverant­wor­tung. Ich wies die Bun­des- wie die Thü­rin­ger Lan­des­­ärzte­kam­mer eindringlich darauf hin. Letz­­tere teilte mit, der Fall sei straf­­­rechtlich noch nicht ab­ge­schlos­sen. Sie werde zum best­mög­lichen Pati­en­ten­­schutz dann „alles Er­for­derli­che ver­an­las­sen“.

Immer war und ist die „Seelen­heil­kunde“ mit dem kul­tu­rel­len Umfeld ver­wo­ben, gab und gibt es so in ihr ganze Kate­gorien psychischer Stö­­run­gen, die zeit­weise mas­sen­haft auftraten, um dann auf einmal wieder zu ver­schwin­­den oder zu­min­dest an­ders zu heißen, wie etwa zur Zeit Freuds die Hy­ste­rie. Leicht­fertig lie­ßen sich nach  ’45 zuerst die (Kinder-)Psychiater – sie wa­ren durch die vor­ma­ligen Mordtaten von Kollegen im Nazismus geplättet – in die Un­tiefen des freud­­­­­schen Schwin­­dels hin­einziehen.[12] Die Gesamt-Ärz­te­schaft, länger stand­haltend, kippte 1977 auch.[13] Die eta­blierte Reform-Psy­ch­iatrie ver­wei­gerte uns das Ge­spräch von Anfang an offensichtlich vor al­lem, weil wir hart­näckig ihrem Ab­gleiten in die tiefen­psychologische Phan­ta­sterei entgegen­standen, aus der heute großenteils die Miß­bräuche des Fachs hervorgehen.

Die US-Fach­ge­sell­schaft APA vertrat schon früh freudsche Po­­sitionen. Die Marxisten, bald Trotzkisten, „Freud-Marxisten“ (s. RB 1/19,2.3.6) waren stets ein­flußreich in ihr und brach­ten Freudsches 1980 in ihr Diagno­sen­ma­nual, ihr DSM, ein, darüber hinaus vordem schon in die UNO und ihre Unterorganisa­tionen wie die WHO. An deren älterer Diagnosenliste ICD vorbei ver­stand es die amerikanische Fachgesellschaft, ihr DSM mitsamt aller luftigen Freudia­ner-Dia­gno­sen wie der „Bor­der­line-Persönlich­keits­stö­rung[14] auch der ICD auf­zu­drücken. Diese gilt seit 1999 auch in Rußland. So be­­stimmt die Dia­gno­­sen­li­ste der Ame­ri­­ka­ner weltweit jetzt, wer und was psy­chisch krank ist und wer nicht.[15] Von besagten Dia­gnosen, hie der „Bor­der­line“-, da der „nar­zißti­schen Per­sön­lich­keits­störung“, benützen unsere „Psy­chis“ erstere heute gern, um Eltern, vor allem Müt­tern ihre Kin­der zu entziehen, letz­tere, um da­mit An­ders­den­­ken­de zu dis­kre­ditieren, nicht zu­letzt den links un­ge­liebten Prä­si­­denten Trump.[16]

Eine ähnlich vage, freilich schon vor-freudsche Diagnose ist, wie schon ausge­führt, die  „mul­tiple Persön­lichkeisstörung“, die bei „ritu­eller Gewalt“ oft her­einspielen soll (Fn 6). Die Dia­gnose wer­de, schreibt die ICD-10: 44.81, „kon­tro­vers dis­ku­tiert“, werde (im Klartext) also be­zwei­felt. Früher fiel sie unter den Be­griff „Hy­sterie“. Selbst habe ich „das Vor­han­densein von zwei oder mehr ver­schie­denen Persönlichkei­ten bei einem Indi­viduum“, die, mitunter rasch wech­selnd, nichts von einander wissen (!), in meinem über 50-jäh­ri­gen Be­rufsleben nie ge­sehen. Unter Vorgabe von dia­­gno­stischer Exaktheit un­ter­stützen besagte Manuale DSM und ICD letztendlich diagno­stisches Wischi­­­wa­schi, wenn nicht Firlefanz und schaffen selbst satani­schem Geraune Raum.

Die grausamen Morde von Du­troux an Mädchen und jungen Frauen in Bel­gien Mitte der 1990er, die Übergriffe Epsteins auf Minderjährige in großer Zahl unter Beteiligung bekannter Politiker und Prin­zen wa­ren und sind aber Rea­li­tät un­se­rer Zeit, ebenso die Über­­­lassung von Kin­dern durch Vertrauenspersonen und Ämter an Pädophile wie et­wa in Lügde oder in Bi­bbiano oder an der reform-pädagogisch fortschrittlichen Oden­­wald­schule oder im Klo­ster Et­tal und an vie­len weite­ren Plätzen. Zum Sachsensumpf läuft die Aufklärung noch. Des­halb müssen wir wohl prüfen, wer was mit ver­stie­­genen Lehr­mei­­nun­gen und ab­we­gigen Dia­gno­sen[17] zu der gro­ßen ethischen Ver­­wir­­rung und letztlich zum Ver­bre­chen in west­lichen Ländern beigetragen hat und beiträgt, seien es auch hoch gestellte See­len­heilkund­ler. Unter gege­benen Be­din­gun­gen müs­sen wir aber die An­klä­ger von „sa­ta­nisch-ritueller Ge­walt“ wie die ihr ent­gegen­stehenden Skep­tiker erst einmal in gleicher Weise ne­ben einander ste­hen lassen und beide Sei­ten anhören – ein Kon­trast­pro­gramm zu den heute ver­breiteten flotten Dis­kurs-Aus­gren­zun­gen, wie unsere Politiker sie be­vorzugen.

Vielleicht aber hat sich das Blatt schon zu wenden begonnen. V. Hoff­mann und K. Over­hoff brachten im Fe­bruar ein Video heraus, auf dem un­sere Schwei­zer Kollegin Dr. Möckli und ich die Verwilderung des Fachs über den üblichen Psy­cho­pharmaka-Sektor [18] hinaus in aller Brei­te anspre­chen konnten. In einem Film läßt sich vielleicht das vielen un­ver­ständliche, mit­unter gar un­­heim­­­­liche Psycho-Gebiet – viele gescheite Leute gingen jahre­lang stumpf an ihm vorbei – den Men­­schen im Land am ehe­sten er­klären.

Gleichzeitig wurden unsere Darlegun­gen jetzt von vielen Fachkollegen in Ruß­land auf­­ge­griffen. Viel hun­dert­fach klickten sie seit Mitte Feb­ruar unsere Web­site an und sandten uns Ab­stracts ihrer wis­senschaftlichen Pu­bli­ka­tionen. Spam war auch dabei. Zwar konnten wir sie nicht alle mustern und beant­wor­ten, ge­schwei­­ge als Kom­mentare hochladen. Daß die ho­he Be­su­cher­zahl ein Abrücken der Rus­sen vom psy­ch­iatrischen Dia­gno­sen- und Lehr­­­dik­tat der Ameri­ka­ner an­deutete, steht aber dahin. Daß unsere Be­­mü­hungen am En­de noch hel­fen, das Lü­gen­ge­strüpp des „Tiefen Staats“ [19] in der Psy­chiatrie weiter zu lichten, die in ihr noch vor­han­­­denen Män­gel an Mensch­lich­keit zu über­win­den und ihre oft un­er­hör­ten Über­griffe auf unser aller per­sön­liches wie soziales Le­ben einzu­gren­zen, bleibt doch zu hoffen.

Hat sich die etablierte 68er Reform-Psychiatrie mit fragwürdigen Lehrmei­nun­gen und Dia­gnosen weithin auf spinöses Ter­rain begeben, so haben gewiß auch wir uns zu hüten, dort zu landen. Bleiben wir offen für die Klagen der Welt, aber bleiben wir auch nüch­tern, ge­rade wo Spinnerei allerorts um sich greift. Die GEP bestand ihre Bewährungs­probe, wo sie, um Un­recht ab­zu­weh­ren, in Ein­zel­fällen einige mächtige Fachvertreter anpfiff. Daß es schwie­ri­ger ist,  damit Fach­gesellschaften zu erreichen, die mit krummen Dia­­gno­se­­ma­nua­len gar einem Un­rechts­system Vorschub leisten, versteht sich.

An sich verwundert nicht, daß die Psychiatrie-Spitze uns für solche Kritik mit Dis­kursver­wei­ge­rung straft. Wir hät­ten „den Pfad der sach­lich-kon­struktiven Diskussion … schon längst ver­­­lassen“, meinte vor Jahren schon als DGPPN-Präsident der damalige Bon­ner Psych­ia­­trie-Ordi­na­rius (RB 1/14,3.8). Einer seiner frü­he­ren Mit­­­ar­beiter schrieb ihm dafür das Büchlein GUMPELMANN auf den Leib. Ge­dul­dig ver­suchten wir auf den Spuren von Baeyers über Jahr­zehn­te, die­sen Leuten basale psy­ch­iatrische Ethik nahe­zubringen. Haß begeg­nete uns und speziell mir dafür von den Be­rufs­orga­ni­sationen von An­fang an, als ich mich 1970 in freier Praxis niederge­las­sen hat­te und so zu den Ent­wick­lungen im Fach erst­mals frei sprechen und schreiben konnte. Wie strikt meine Pu­blikationen gegen die Unter­werfung der Psycho-Fächer unter 68er Maßgaben, gegen ihren politi­schen Miß­­brauch, gegen die Libe­ra­­­lisierung persönlichkeits­zerstö­render Drogen, gegen Freud etc. von der „wis­sen­schaft­lichen“ Fach­ge­sell­schaft DGPN wie vom ner­ven­ärzt­li­chen Be­rufs­verband (BVDN) be­kämpft wur­den – anfangs druckte mich ja das (von ihnen lang frei ge­blie­bene) Deut­sche ÄRz­te­blatt noch -, das ließ früh schon den Ein­druck aufkommen, daß die ge­sam­te Fach­ver­tre­tung unter nach­gerade „sata­ni­­schem“ Einfluß stand.

Diese Herrschaften glaub­ten allein be­stim­­men zu können, was fachkundig zur Psychiatrie ver­lauten darf und was nicht. Eini­gen von ihnen fuh­ren wir dann aber doch in die Pa­ra­de. Dem Psy­ch­ia­trie-Or­di­narius einer der angesehensten Uni­versitäten des Landes ver­halfen wir gutachtlich mit zu einer landge­richt­li­chen Verur­tei­lung und dem Spre­cher der deutschen Ge­richts­psych­ia­ter erst kürz­lich zu einer sat­ten Bla­mage vor der gesamten deutschen Ärz­teschaft (RB 1/19, 7.8). Da­bei soll aber nicht unter­ge­hen, daß uns oft auch gute, sorg­­­fäl­tig erstellte Gut­achten von Kol­legen begegneten. Und auch als Behandler wurden manche von Patienten auf dieser Webseite schon mit hoher Anerkennung be­dacht. Hal­ten wir Kurs! Es könnte sich in der poli­tisch so ver­bogenen Reform-Psych­ia­trie[20] der letzten Jahr­zehn­te eini­ges doch noch zum Besseren wenden.

Ähn­lich wie in den USA zwischen De­mokra­ten und Re­pu­bli­ka­nern oder hier­zulande in der Politik zwischen Altpar­teien und der AfD[21] gibt es derzeit zwi­schen dieser etabliert-krummen „Reform-Psychia­trie“ und uns kein Ge­spräch mehr, was sich letztlich auf der Linie des 68er Frontmanns Haber­mas und sei­ner „Dis­­­kurs­ver­weige­rung“ Andersdenkenden ge­gen­über be­wegt. Von ihm, von den Freu­­­dia­nern, den 68er Trotzki-Marxisten, wurde und wird das ge­sell­schaft­liche Klima seit Jahr­zehn­ten gedörrt, die Ausgrenzung Oppo­sitio­neller da­bei von un­se­ren staats­berufenen psychiatrischen Ordinarien häufig noch be­stärkt. Daß in der GEP Leu­te bei­­­sam­­men sind, von de­nen manche Teufels­rituale als reale Ge­fahr an­se­hen, während andere ihnen skep­tisch be­geg­nen, kon­ter­kariert die po­li­tisch heute übliche Aus­gren­zung verpönter An­sichten.

Daß vom Staat mitunter „Teuflisches“ ausgeht, wissen wir spätestens seit Hitler, Stalin[22], Mao und Pol Pot. Wir lernten es auch vom amerikanischen MK-Ul­tra–Pro­jekt der 1950er bis 60er Jah­­re, mit denen unter Einsatz von Folter, hal­lu­zino­ge­nen Drogen[23] und Psycho-Tech­niken Möglich­keiten der Be­wußt­seins­steuerung aus­­­­gelotet wurden. Unter Kennedy gab es Senatsanhörungen dazu18 . Auch wenn infolge Akten­vernichtung viele De­tails verloren gingen, steht die Sa­che außer Frage. An sie knüpfen meist die An­­kläger von „ritueller Gewalt“ an. Halten wir uns aber, wenn wir wei­ter gegen ideologisch geführte kinds­­ent­ziehende Fehl­­gut­achten mit Er­folgsaus­sicht vorgehen wollen, an wis­sen­­schaft­­lich Gesichertes, bevor wir uns aufs Glatteis halb-strit­tiger Vorgänge und ihrer Deutungen begeben.

Der ganze psycho-justitielle Komplex einschließlich Kindswegnahmen ist wie der ge­samte Psychiatriebetrieb seit langem links besetzt und ist doch merk­wür­dig tabui­siert, selbst, wie ich anfangs feststellte, bei der AfD. In sei­ner kritischen Bear­bei­tung stan­den wir über die Jahre al­lein. Nach­drücklich forderte Marx die staatliche Kindererziehung, be­trieb Trotz­ki[24] sie mit Wilhelm Reich zusam­men zuerst in Rußland, dann von seinem me­xi­kanischen Exil aus in Amerika. Ihr Geist oder Un-Geist schwappte nach ’45 über die 68er, die Med­ien und die Psy­­cho­fä­cher, hu­ma­ni­tär verbrämt, nach Europa (s. RB 1/19). Freud selbst gab sich gern unpoli­tisch, ganz der Wis­senschaft hin­gegeben,[25] was, ob­wohl er als Be­trü­ger längst aus­­ge­wie­sen ist, der „Tiefe Staat“ bis heute pflegt. Fast toll­kühn ist es so, Freud noch zu hin­ter­fragen. Da er den­noch Urgrund nicht nur vieler Miß­­bräu­­che des Fachs, son­dern mit den eben Genannten zu­sam­­men vieler frag­wür­di­ger Ge­sell­schaft­­s­än­de­­rungen hier­zu­lande und welt­weit ist, gibt’s an der Kritik an ihm kein Vor­bei­kom­men. Wir waren in ihr auch nie al­lein. „Mar­xis­mus, Psy­cho­­ana­lyse und Rassen­theorie ha­ben eigen­tümlich zer­störende Eigen­schaf­ten“, schrieb Karl Jaspers schon in DIE GEISTIGE SITUA­TION DER ZEIT (1931). Wie kein an­de­­rer unter den deut­schen Ge­lehrten trat Jaspers da­mals dem auf­zie­hen­den Nazis­mus entge­gen­­.

Auf Freud geht nicht zuletzt die Kluft zurück, die heute die Ge­sellschaft spal­tet. Kritikern nicht zuzuhören, sondern sie niederzu­ma­chen, sie zu psychiatri­sie­ren, das führten Freud und seine Jünger ein.[26] Die 68er übernahmen es. Wie jetzt in Amerika etwa zwischen Trump und sei­nem Gegenlager gibt es hier­­zu­lande in der Seelen­heil­kunde zwi­schen unserer „Walter-von-Baeyer-Gesell­schaft“ und dem Main­stream kein Ge­­spräch mehr, gibt’s nur noch Aus­grenzung und Gehäs­sig­­keit. Die Psy­cho-Fä­cher waren halt das Einfallstor der Freu­d-Marxi­sten zum wei­teren Umbau der Ge­sell­schaft. So traf uns von unseren freudisch umgepolten Fach­kollegen mit als erste die Ha­ber­mas’sche Dis­­kurs­­ver­weigerung. Uns be­stärk­te, daß wir uns mit der in­ter­­natio­na­len Freud-Kri­tik[27] in guter Gesell­schaft befanden, dazu zunehmend auch, daß un­sere Web­seite, die über reale Miß­bräu­che des Fachs hinaus kompakte Infor­ma­tion zu deren Hin­ter­gründen bot, aus aller Welt zahl­rei­ch auf­ge­sucht wurde und wird.

Auch in unseren eigenen Reihen mögen nicht alle auf diese Dinge ein­ge­hen. Einer, der in der DDR als SEDler den Psych­iatriemiß­brauch an eigenen Leib noch er­­fahren hat, in­ter­niert und gar fi­xiert wurde, emp­fahl uns, als er kürzlich aus un­serem Vor­stand aus­schied, „eine Kon­zen­tration auf den Miß­brauch von Psychiatrie und Psycho­lo­gie und nicht auf die große Po­litik“. Wenn’s manch­mal tatsächlich so aussah, als be­schäf­tigten wir uns mehr mit ihr und mit Freud als mit den einzelnen Mißbrauchsfällen, so doch nur deshalb, weil diese aus je­nen folgen. Daß und wie eng beide mit ein­an­der zu­­sam­men­hängen, erstere des­halb nur mit letz­teren zusammen er­folg­reich an­ge­gan­gen werden kön­nen, ha­ben die meisten von uns wohl ver­standen. Immer war es er­forderlich über den Ein­zel­fall hin­aus auf die umgebenen Be­­­­din­gun­gen und unter­schied­li­chen Er­­schei­nungsweisen solcher Miß­­bräu­che einzugehen. Daß viele Kollegen wie auch „Lai­en“, weil sie glauben, über die See­le und ihre richtige oder falsche Be­hand­lung besser Bescheid zu wissen, auf Distanz zu uns gingen, war hinzunehmen.

1971 trat Walter von Baeyer in der damals neu aufge­kom­menen Mißbrauchs­frage beim Weltkongreß für Psychiatrie in Mexiko al­lein gegen die Hinnahme des Ver­bre­chens auf, allein ge­gen die gesamte übrige Spitze dieses Welt­ver­bands (WVP).[28] Mit Aus­re­den ver­suchte diese sich an dem Pro­blem vorbei­zu­stehlen. Später hat Gor­­­ba­tschow es für sein Land mutig an­er­kannt und abge­stellt. Seit den frühen 70ern ist so unser Ver­­hält­nis zur offizi­el­len Psychia­trie ge­spannt. Um ge­gen „das Sy­stem“ öffent­lich noch sprach­­fä­hig zu bleiben, gründe­ten wir 1977 unsere  klei­ne Ge­sell­schaft, damals DVpMP, heute GEP.

Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre erlebte die Welt in der großen Politik neue fried- und freund­li­chere Per­spek­tiven und auch wir erkannten solche kurzfristig in unse­rem Fachbereich. Wir schrieben sie der „festen“ Haltung zu, die im We­sten vordem eingenommen worden war und fühlten uns in ihr bestärkt, hofften frei­lich, der neuen vom Osten gezeigten Ent­span­nung würde jetzt auch im We­sten mit solcher ge­ant­wortet. Die Mehrheitsmeinung der deut­schen Psy­ch­iater war nach ’45 gewiß „pro-amerikanisch“, dabei freilich eher US-freudianisch, freud-mar­xi­stisch. Sie blieb uns gegenüber auch jetzt feindlich und ent­fal­tete sich bald noch pe­ne­tran­ter grün-rot (RB 1/19,5.6), was heu­te gar mehr als zur Zeit der sowjetischen Psy­ch­­ia­trie­mißbräuche anti-rus­sisch sein kann.

Besonders übel wirkt sich die freudsche Reform der Seelenheilkunde mit der Aufwei­chung ihrer Diagnosen in der Forensik aus, wo ihren Aussagen Be­weis­­­­­kraft zukommt. In der kurativen Psy­chia­trie und Psycho­the­ra­pie geht es mehr ums Zu­hö­ren, um Anteil­nah­­me, Ori­en­tie­rung, Rat und Be­stär­kung, wichtig genug für viele Men­schen in ver­zwei­­felten Lebens­lagen. Da genügen auch Hy­po­­the­sen vollkommen. Wissenschaft­liche Beweiskraft aber wird von ihnen ge­fordert und wird ihnen, politisch dekretiert, jetzt falsch zuer­kannt, wo sich sol­che zur Be­­grün­dung rich­ter­li­cher Urteile oder Fehl­ur­teile oder auch zur Be­grün­dung po­li­ti­scher Kon­zepte „gut macht“. Just da aber beginnen die Lüge, der Be­trug, der politische Mißbrauch des Fachs. Die Geltung Freud­­scher Hirn­ge­spin­ste im fo­ren­­­sischen Be­reich ist es vor allem, die über die Jahre fal­sche Ur­teile her­vor­bringt und des­halb un­er­träglich ist. Sie er­schüttert den Glauben an den Rechts­­­staat tief, was auch der „Tiefste Staat“ auf Dauer nicht über­spielen kann.

Heute hält mit Covid-19 ein neues  Gesund­heits­pro­blem die Welt in Atem und läßt gesell­schaftliche Umbrüche in nicht ab­sehbarem Ausmaß er­warten. Auf­merk­­samkeit für die „Psy­cho­fä­cher“, die solche Umbrü­che in den letzten Jahr­zehnten wesentlich vorangebracht haben, oft leider üble, bleibt dennoch ge­bo­ten. Was sich zuletzt in unserer GEP intern getan hat, konnten Sie ja, lie­be Mit­glieder und Freude, Mal für Mal bei Ihren Besu­chen unserer Web­seite er­ken­nen. Hoffen wir, daß wir die wieder fälligen Neuwahlen in Bälde nachholen können.

Dr. med. Friedrich Weinberger, GEP

Endnoten:

[1] in den 1960-70ern u.a. in Ruß­land der kürzlich verstorbene W. Bukowski, hierzulande Gustl Mollath u.a.

[2] B. Antholz in W. Körner & G Hörmann Staat­liche Kin­des­wohl­ge­fgährdung? Beltz (2019).

[3] Auch ob solch gesellschafts- und kulturpolitischer Defizite kommt die AfD im Westen nicht vom Fleck.

[4]  s. Rubrik Berichte aus der Schweiz. Wolfgang Hammer, Fremdunterbringung gegen den Willen von Eltern und Kindern. https://www.youtube.com/watch?v=pNUQierNcz0&list=PL78HqT7D88kRY0GupT2WGruxH_Sj-HjwH&index=17&app=desktop .

[5] Zu ihnen tragen wesentlich gewiß die Porno-Industrie und hier nicht zuletzt das Internet bei, die wir ande­rer­seits gewiß nicht missen wollen. Der „Fortschritt“ kennt viele Kehrseiten, die Freiheit viele Exzesse.

[6]  Zwei Bücher erwähne ich da: Alison Miller, Jenseits des vorstellbaren – Therapie bei Ritueller Gewalt und Mind-Control (2015) sowie Marcel Polte, Dunkle Neue Weltord­nung 2019. Der Autor, ein promovierter Jurist, schreibt da: „… durch die Schaffung einer multiplen Per­sön­lich­keitsstruktur (würden) einzelne von einander durch amne­stische (erinnerungslose) Barrieren ge­trennte Per­sönlichkeitsfragmente entstehen. Das bedeutet, daß der eine Persönlichkeits­an­teil nicht weiß, was der andere getan hat; meist kennt er nicht einmal die Existenz der anderen Anteile. Dies führt dazu, daß sich mul­ti­ple Per­sönlichkeiten immer wieder mit scheinbar unerklärlichen Zeit­ver­lusten kon­frontiert sehen…“  Die ICD-10 führt unter F44.81 die „multiple Persönlichkeitsstörung“ an, schreibt aber dazu, sie werde „kontrovers diskutiert, in welchem Ausmaß sie iatrogen oder kulturspezifisch ist“, auf deutsch, ob es sie überhaupt gibt. Ich selbst habe solche Zustände in meinem ganzen Berufsleben nie gesehen. Und ich vertrete nur, wovon ich per­sön­lich über­­zeugt bin. Viele, die als Aufklärer daherklommen, waren schlimmst­e Verwirrer. Ein Beispiel ist Freud.

[7] Den Status einer Kirche hat in den USA auch Scientology, die der Psychiatrie meist antipsychiatrisch irre­führend, mitunter aber auch mit fundierter Kritik begegnet (vgl. das Buch von Th. Röder und V. Kubillus DIE MÄNNER HINTER HITLER).

[8] Als Tiefenpsychologie bezeichnete der Schweizer Pfarrer Oskar Pfister, ein langjähriger Freud-Vertrauter, des­sen Lehren. Ihre Anhänger und heute auch die Ärzteschaft benützen den Tarnbegriff gern, um den Ideologie-Ge­ruch, der an der Psycho­analyse immer klebt, zu übertünchen.

[9]  Seine und viele andere akribische Freud-Kritiken kamen auf Deutsch nicht heraus. Von seinen „Oberen“, sei­nen Medien, seinen Verlagen, auch seinen Ärzteblättern wird Deutschland dumm gehalten.

[10] Ein abtrünniger „Ex-Freudianer“ Jeffrey Masson, gab am Ur-Freu­d und seiner „Verführungstheorie“ fest­hal­tend, die spe­zi­el­len Stich­worte dazu.

[11] Vereinzelt kommt auch in deutschen Me­dien heute Freud-Kritik auf, in Cicero 8/19 etwa der Artikel „Leid durch Freud“. Die Ärz­te­schaft wird nicht lange mehr an diesem selbst ver­mittelten Leid vor­beikom­men.

[12]  Daß die Ärztekammern das Schlammassel der Psychotherapie jetzt neu in einem Augen­blick an den Hals ge­legt bekaoomen, in dem Bundesgesundheitsminister Spahn und die Psycho­lo­gen-Kammern sie aus der Me­di­zin völlig herauslösen wollen und so neues und weiteres Chaos droht, macht ihre Aufgabe nicht leichter.

[13]  Die Gesamt-Ärz­te­schaft hielt länger stand. 1977 kippte aber auch sie. Auf dem Deutschen Ärztetag in Saar­brücken, bei dem die Diskussion des Enquete-Bericht der Bundesre­gierung „Zur Lage der Psychiatrie…“ an­stand, warnte ich nochmals:„… Es wurde Ihnen im vergangenen Jahr bereits enquête-gemäß der Antrag auf Ein­führung einer Ge­biets­be­zeich­nung „für psychoanalytische Medizin“ unterbreitet. Dabei ließ sich erst jüngst wieder zei­gen: Trotz Lärms der Anpreisung, trotz Lehrstühlen und amtlichen Gebüh­renordnungsziffern ste­hen der wissen­schaftlichen Wahrheitsgehalt und die Wirksamkeit der Psychoanalyse, der anspruch­vollsten der Psy­chothe­rapien, rundum in Frage. Keine Frage freilich, daß ihre Ideen in ein weltan­schau­liches Konzept pas­sen, nach dem der Mensch, ähn­lich die Gesellschaft rundum veränderungs­be­dürf­tig sind. Folglich lieben Mensch- und Gesellschaftsänderer die Psychotherapie. Sind ihre Theore­me doch gut mischbar und in aller Regel marxi­stisch heute gut vermengt… Wie wird die Rechts­pfle­ge hierzulande aussehen, wenn etwa die Ansicht des Spit­zen-„Fach“-vertreters Ale­xan­der Mitscherlich, das „herr­­­­schende Rechts­­denken“ sei ein „epochaler Irrtum“, die Ju­stiz „die gefährlichste aller Bürokra­tien“ als ärzt­li­ches Fachwissen anerkannt, in die Gutachterpraxis ein­zieht? …“ Begleitet wurden diese Ausführungen von ständigen Zurufen wie „Aufhören“, von Buhs und Pfiffen. Mit dem Enquête-Bericht segnete die deutsche Ärzteschaft jetzt auch den Schwindel in der Heilkunde ab.

[14]  Das „Borderline-Syndrom“ erfand der amerikanische Psychoanalytiker Adolph Stern 1938 aus der Vor­stel­lung heraus, Psychosen, also schwere psychische Krankheiten, und Neu­ro­sen, eher „leichte“ Be­hinderungen des „normalen“ Seelenlebens, seien in gleicher Weise der Behand­lung von Freudianer-Psychis zu­gäng­lich. Er kon­struierte eine Brü­cke zwischen „Psy­cho­sen“ und „Neu­ro­­sen“, der zwar jedes Fundament fehlt, die aber DSM und ICD „anerkennen“.

[15]  Bekommen auch viele Mütter ihre Kinder entzogen, so fällt doch nur wenigen auf, daß dies vielfach unter ein und der glei­chen Freudianer-Dia­gnose Borderline geschieht und so wohl auch die gleiche Ideologie dahinter stehen könnte. Eine solche wurde im Freud-Mar­xismus klar formuliert, die „Schaffung eines neuen Men­schen“. Von Trotzki offen verkündet und praktiziert, wurde sie, scheint es, von geistig Anverwandten in aller Welt auf die Ebe­nen von UNO, WHO, UNESCO gehoben, von wo aus sie den einzel-staatlichen Ad­mi­ni­str­atio­nen welt­weit zur Umset­zung bei aufgeben werden konnte. Manche be­troffenen Mütter sehen die tiefe­ren Ursachen für die vie­len stereotyp fal­schen Begutachtungen eher bei gegne­rischen Väter-Orga­ni­satio­nen und den von ihnen ent­wi­ckel­­ten Begrün­dungsthesen wie dem PAS (Pariental Alie­nation Syndrom). U.E. wären alle Theorien zu prü­fen, die die „Epidemie“ der staatlichen Kindsentzüge er­klären können, u.a. finanzielle Inter­essen.

[16] Wir sind auch nicht alle seine Fans. Narzißmus, von Freud auch noch falsch abgeleitet (Schlagmann, RB 1/17), ist ein Charakterzug, aber keine psychische „Störung“, geschweige eine Krankheit. Den Präsidenten und seine Anhänger wird die psychiatrische Version von Anschwärzung nicht weiter stören. Aber andere kleine Bürger kamen hierzulande durch die Unsinns-Diagnose bei Gericht schon unter die Räder.

[17]  Hier einige Zitate von hohen Sex- und Seelenexperten in allgemeinen wie Fachmedien, keineswegs nur lin­ken, einige von vielen: Der Soziologe Prof. G. Amendt etwa in der FAZ vom 14.2.04 (Titel: „Ver­­­stän­­di­gung über Päd­o­phi­lie“): „…Jede sexuelle Handlung zwischen Erwachsenen und Kindern trägt … in­zest­artige Zü­ge. Das Begeh­ren des Kindes ist (wie eben Freud oktroyierte ) von Inzestphantasien beherrscht und steht noch heftig un­ter deren Herr­schaft, wenn der Pä­dophile … sie neuerlich entfacht.“ Und  Prof. V. Sigusch, eben­falls Freu­dia­ner, im Deutschen Ärzteblatt 27/11 unter dem Titel „Sexueller Kindesmißbrauch“:  „… Die Sinn­­­lich­keit, die sich zwi­schen einem Kind und einem Erwachsenen spontan entfaltet, ist etwas Wunderschönes… Nichts ist rei­ner und harmloser als die­se Erotik des Leibes und des Herzens“. Bekamen und hatten da nicht alle Kinder­schänder und ihre Vorkämpfer, die Grü­nen, die Cohn-Bendits etc. ihr „wissenschaftlich-humanitäres“ Alibi?

[19]  Deep state wird das neoliberal-neomarxi­stische Lager von den Wertkon­servativen in Amerika heute genannt, die über Jahrzehnte fast unsichtbar waren, mit Trump offensichtlich aber wieder lebenskräftig wurden. Trump stelle ich immer wieder heraus, nicht weil ich all seine Entschei­dungen so begrüße, sondern weil er in sei­nem Land dem weltweit und gerade in Deutschland und insbesondere in seiner Psychiatrie so erdrückend spürbaren Tiefen Staat Paroli bietet und damit der Welt Zuversicht gibt.

[20]  Die Psychiatrie-Reform brachte als Ergebnis der Psychiatrie-Euquête (1970-75) neben der Anerken­nung der Psychoanalyse zu einem voll gültigen Bestandteil der Dis­zi­plin. Sie brachte zum anderen eine große Ausdeh­nung staatsabhängigen Personals, staatlicher Aktivitäten und staatlich-politischer Maßgaben im Fach.

[21]  Daß diese ähnlich stumpfsinnig an den angeführten „Psycho-Problemen“ vorbei geht, sage ich anfangs schon.

[22] Anders als Trotzki, der Globalist und Freud-Gläubige, als Kriegskommissar der blutigste der Sowjetre­voluzzer führte Stalin (gezwungenermaßen) immer noch einen „großen vaterländischen Krieg“.

[23] Drogen begleiteten die 68er Kulturrevolution von An­fang an, der Harvard-Psychologe Timothy Leary einer ihrer Propagandisten. Heute werden sie als „psychisch ak­tivie­rende Substanzen“ verharmlost in Ärztejour­nalen kräftig erneut beworben, etwa von T. Passie in DNP 2020; 21(1).

[24] Bei aller Kritik an einigen jüdischen Größen ver­ab­scheuen wir Antisem­i­tis­mus doch zutiefst.

[25]  Wie ihr großer Meister spielte die etablierte, freudisch reformierte Psychiatrie auf unpolitisch. Entspre­chende Themen ver­bannte sie aus der Diskussion des Fachs, um seine neu-linke Aus­rich­tung unauffällig, dabei aber um so pene­tran­ter durchzusetzen.

[26] Eine Wurzel meiner Freud-Kritik liegt fraglos in meinen persönlichen Erfahrungen während einer zwei­jäh­ri­gen „Zusatz-Ausbildung“ samt Lehranalyse am Berliner Institut für Psychotherapie 1964-66, der ältesten, qua­si „re­nom­­­­miertesten“ Institution dieser Lehre weltweit. Daß ich sie aufnahm, dazu trug bei, daß mich da­­­mals oft ein­schließende Ängste befielen, ein Motiv, das die meisten Aus­bil­dungs­kan­di­da­ten mit leitet. Psychothe­ra­pie gilt da ja als Mittel der Wahl. Der Lehrana­lyti­ker war auch in Ord­nung. An der Be­­­schwer­­nis änder­te die teure „Lehr-The­­rapie“ insgesamt aber nullkommanix. „Heilung“ brachte dann eine lange, glück­li­che Liebes­be­zie­hung. Um so nach­haltiger vertrete ich seitdem, die Psychiatrie habe neben den „großen“, schweren psychischen Krank­hei­ten auch den „kleinen“, sehr wohl dabei lebensbehindernden Seelenlei­den der Men­schen, so weit möglich, ab­­zuhelfen, habe deshalb weiter nach ehrlicheren, besseren  Verfahren zu suchen. W.

[27]  In den 1980ern brachte in den USA der Fall Osheroff vs. Chestnut Lodge die Fachgesellschaft APA in Be­dräng­­nis. Raphael Osheroff M.D., ein angesehener Ne­phro­loge, hatte wegen einer schweren Depression die „Lodge“, eine „Freud-Fe­stung“ in Maryland, auf­gesucht und wurde dort über sieben Monate psycho­analytisch be­­han­delt. Er versank darüber immer tiefer in depressive Abgründe, verfiel auch körperlich, von seinem Be­hand­ler gedrängt, doch endlich seine „narzißtische Per­sön­lich­keit“ aufzugeben. Seine Mutter veranlaßte endlich seine Verlegung in eine „normale“ psychiatrische Klinik, wo er medikamentös be­han­delt, innert dreier Wochen genas. (https://www.psychiatrictimes.com/couch-crisis/belated-obituary-raphael-j-osheroff-md). Osheroff verklagte die Chestnut Lodge jetzt wegen ärztlichen Fehlverhaltens und verpaßte den Freu­dianern so ihren er­sten spürba­ren Dämpfer. In der US-Psychiatrie ging das dann leise wieder unter. Freud, seine Vor­ge­hens­­weisen und Dia­gno­­sen hielten sich in der APA trotz al­ler Pleiten. In der Psy­ch­iatrie sind die USA tatsächlich „die einzige Welt­­macht“ (Z. Brzezinski). Daran rüttelt auch Trump, obwohl von vielen seiner Psy­chis mit der Freu­­dia­ner-Diagnose Nar­zißmus belegt, natürlich nicht. Meist nimmt er sich sonst seine Schmäher sonst vor.

[28]  Von Baeyer sah unsere GEP schon im Jahr 1967 beginnen, als er gegen hohen Kollegen-Widerstand den poli­tisch falsch begut­ach­teten Günther Weigand aus der Forensik herauspaukte, einen er­sten „Fall Mollath“. Auf ein halbes Jahr­hundert kann die GEP schon zu­rück­grei­fen (s. GEP-Website: Rundbriefe: „Aus den Vor­läufen“)!