Der folgende Bericht war zu der für April 2020 vorgesehenen Jahresversammlung vorbereitet, die über Corona dann erst einaml abgesagt werden mußte. Sie konnte im Oktober virtuell nachgeholt werden. Ein dazu neu verfaßter Bericht steht im Rundbrief 2020 und ist mit ihm in der Rundbrief-Rubik festgeehalten.
Jahresbericht 2020
Zwar steht ein anderes, virologisches Gesundheitsthema derzeit ganz im Vordergrund. Zu der für Anfang Mai angesetzten Jahresversammlung der GEP ist gleichwohl ein Jahresbericht zu ihrem Thema fällig. Da infolge der Covid19-Pandemie die Versammlung auf unbestimmte Zeit verschoben werden muß, erscheint zur Diskussion der aktuellen Fragen auf ihrem, unserem Gebiet der vorbereitete Bericht jetzt schon im Voraus.
Übergriffen in der Rechtspflege ist immer und überall schwer beizukommen. Derzeit stößt in aller Welt vielen der Fall des Julian Assange auf. Psycho-justitielle Übergriffe lösen erst recht Empörung aus, weil dabei die Psychiatrie, Heilkunde eben, involviert ist, was als deren Mißbrauch, als Perfidie empfunden wird. Psychiatriemißbräuche spielten sich in den letzten Jahrzehnten auf dreierlei Feldern ab, nämlich bei Freiheitsberaubungen[1], bei Eigentumsentwendungen (RB 1/18,5.1), in jüngster Zeit jedoch am häufigsten bei psychiatrisch-psychologisch falsch gestützten Kindsentziehungen. Diese nahmen in Deutschland von 23.432 (in 1995) auf 84.230 (in 2016) zu.[2]
Zuerst aber ein Wort noch zur Schreckenstat des psychisch Schwerkranken in Hanau am 20.2.2020. Die Elite, der „Tiefe Staat“ hängten sie umgehend der AfD an. Politisches Denken, hier fremdenfeindliches, geht, gleich ob links oder rechts, in der Regel ins Wahnerleben ein, ist aber, wenn in ihm umgesetzt, nicht dem Denken generell anzulasten. So flott, wie das Establishment die Tat der rechten Konkurrenzpartei zuschob, war das auch ein Stück (umgekehrten) Psychiatriemißbrauchs. Diese Partei zeigte sich dem Problem besagter Mißbräuche gegenüber freilich über die Jahre hinweg ähnlich indolent[3] wie die übrigen Parteien auch. Kehren wir aber zum vorherigen Thema zurück.
Daß unsere Mitteilungen zu den Psycho-Fächern vermehrt heute aus dem Ausland aufgesucht werden, zeigt, daß unsere Themen, darunter eben besagte Kindesentziehungen, international doch viele Menschen berühren. So stellen sich so auch neue Mitstreiter aus dem Ausland ein. Manche haben sich mit gewichtigen Beiträgen schon auf unserer Webseite eingeführt. Daß unseren Bemühungen seitens der etablierten Psychiatrie heftigster Widerstand begegnet, ist leider seit fast einem halben Jahrhundert so. Alle Etablierten versuchen Kritik, sei sie auch noch so berechtigt, abzuwehren.
Unrechte Kindsentziehungen werden auch von anderen wahrgenommen. Ich verweise nur auf das Buch von Körner und Hörmann (Fußnote 2.). Nur bleibt auch da außen vor, was Psychiatrie und Psychologie, u.a. in Jugendämtern umgesetzt, zu solchen Gefährdungen im Innersten beitragen. Niemand traut sich an den Kern dieser „Psycho-Fächer“ heran, obwohl sie an dem Problem ganz entscheidend beteiligt sind. Gleichwohl ist die Kritik besagter Autoren wichtig genug. Der Soziologe Wolfgang Hammer etwa, früher Jugendamt Bremen, klagt anhand einer Übersicht über 42 Fälle auch seine Behörde an. Grund für abwegige Kindsentziehungen war schon, schreibt er, eine allein von fallnahen Amts-Mitarbeiter/innen festgestellte „zu enge oder belastete Mutter-Kind-Beziehung“. Mehr von Hammers Aussagen steht bereits auch auf unserer Webseite[4]. Zu solchen Übergriffen kommt es besonders seit der Reform des Familienrechts Ende der 1990er.
Eine dieser Mütter, der und deren vier Kindern wir gutachtlich gegen solch staatlichen Raubzug beistehen konnten (RB 1/14,4-5), Frau Kuwalewsky, wollte zur Versammlung kommen und hier über ihr weiteres Vorgehen berichten, was jetzt ausfällt. Von der seinerzeit gerichtlich bestellten Gutachterin, die ihr eine „Borderline-Störung“, mit ihr eine Kindeswohlgefährdung und Einschränkung ihrer Erziehungsfähigkeit anhängte, forderte sie Entschädigung und war dann mit dem Ausgang des Verfahrens auch recht zufrieden. Sie verklagt mit gutem Grund jetzt das zuständige Bundesland Rheinland-Pfalz. Vielleicht werden die enormen Strafzahlungen, die die Reformpsychiatrie und –psychologie jetzt dem Staat einbringen (vgl. den Fall Mollath), seine Repräsentanten doch noch veranlassen, einmal zu prüfen, was sie sich und dem ganzen Land mit ihrer Psychiatrie-Enquête von 1975, die den Grund zu jener „Reform“ legte, eingebrockt haben. Warnungen gab es genug (s. Rundbriefe > Vorläufer > Achillesferse…).
Es werden uns heute über die vielen staatlichen, „pseudo-heilkundlich“ begründeten Kindsabnahmen hinaus aber noch schlimmere Übergriffe auf Minderjährige mitgeteilt, vielfach sexuell brgründete Gewalttaten.[5] Staatliche Beihilfen hierzu empören natürlich besonders, etwa jugendamtliche Zuweisungen von Kindern an Päderasten. Begriffe wie „(satanisch)-rituelle Mißbräuche“ werden da laut. Obwohl vieles davon auch in Büchern[6] festgehalten ist, stand und stehe ich solchen Berichten skeptisch gegenüber. Herr Kurz berichtet zu ihnen auf unserer Netzseite schon näher. Ich selbst erfuhr von Derartigem erstmals aus dem Buch des amerikanischen Freud-Kritikers Crews FOLLIES OF THE WISE. Er wie viele andere weisen diese Vorfälle, die in den 1980er Jahren in großem Stil in Amerika aufkamen, großenteils als Spinnerei aus, wie sie da und dort immer wieder die Menschen befällt.
Im heutigen Amerika wird u.a. der Satanismus als „Kirche“ anerkannt.[7] „Satanisch rituelle Mißbräuche“ spielten sich, sagen manche, in gruppentherapie-ähnlichen Sitzungen ab, schlössen aber, sagen andere, auch grausige Untaten ein. Immer wieder kommen Begriffe dabei ins Spiel, die wie die „Dissoziation“ aus der Psychiatrie stammen. Wir haben Grund auf die Sache einzugehen um so mehr, als wir jetzt mit ihr direkt konfrontiert wurden durch eine Kollegin in Thüringen, eine „Tiefenpsychologin“[8], deren Fall ich anonymisiert im letzten Rundbrief, Kap 3.6 schon darlegte.
Ein Anwalt, den sie darauf hin gegen mich mobilisierte, bezeichnete meine Vorbehalte gegen Freud als meinem Privatkrieg gegen meinen „Hauptfeind, die sogenannten 68er Freud-Marxisten“. Ich artikulierte die Vorbehalte freilich schon auf dem Deutschen Ärztetag 1977 kurz nach Gründung unseres Vereins, damals bereits dessen Vorsitzender. Die Vorbehalte wurden und werden zudem seit mehr als hundert Jahren erhoben. Zur Erinnerung. Die Kollegin hatte etliche ihrer Nachbarn zur Anzeige gegen vermeintliche oder reale „rituelle“ Gewalttäter („Satanisten“?) ermuntert. Von ihnen kamen darüber eine Gegenklage und sie selbst so für neun Monate gar in Untersuchungshaft. Derartige Vorkommnisse gab es, wie Frederick Crews (s.o.) mitteilt,[9] zahlreich schon in den 1980er und 90er Jahren in Amerika mit dramatischen Folgen, schwersten persönlichen Krisen, Familienzerrüttungen, Strafprozessen, langjährigen Inhaftierungen etc. Sie resultierten letztlich aus den ur-freudschen Vorstellungen von frühkindlich zugefügten sexuellen Übergriffen, die erst einmal „verdrängt“ würden und erst später in psychoanalytischen Kuren wieder ins Bewußtsein stiegen („recovered memory“).[10] Die Ärztekammern, die, politisch induziert, uns Psychiater über die Jahrzehnte zum Vertrieb des „tiefenpsychologischen“ Unfugs anhalten, [11] stehen da jetzt wohl in der Mitverantwortung. Ich wies die Bundes- wie die Thüringer Landesärztekammer eindringlich darauf hin. Letztere teilte mit, der Fall sei strafrechtlich noch nicht abgeschlossen. Sie werde zum bestmöglichen Patientenschutz dann „alles Erforderliche veranlassen“.
Immer war und ist die „Seelenheilkunde“ mit dem kulturellen Umfeld verwoben, gab und gibt es so in ihr ganze Kategorien psychischer Störungen, die zeitweise massenhaft auftraten, um dann auf einmal wieder zu verschwinden oder zumindest anders zu heißen, wie etwa zur Zeit Freuds die Hysterie. Leichtfertig ließen sich nach ’45 zuerst die (Kinder-)Psychiater – sie waren durch die vormaligen Mordtaten von Kollegen im Nazismus geplättet – in die Untiefen des freudschen Schwindels hineinziehen.[12] Die Gesamt-Ärzteschaft, länger standhaltend, kippte 1977 auch.[13] Die etablierte Reform-Psychiatrie verweigerte uns das Gespräch von Anfang an offensichtlich vor allem, weil wir hartnäckig ihrem Abgleiten in die tiefenpsychologische Phantasterei entgegenstanden, aus der heute großenteils die Mißbräuche des Fachs hervorgehen.
Die US-Fachgesellschaft APA vertrat schon früh freudsche Positionen. Die Marxisten, bald Trotzkisten, „Freud-Marxisten“ (s. RB 1/19,2.3.6) waren stets einflußreich in ihr und brachten Freudsches 1980 in ihr Diagnosenmanual, ihr DSM, ein, darüber hinaus vordem schon in die UNO und ihre Unterorganisationen wie die WHO. An deren älterer Diagnosenliste ICD vorbei verstand es die amerikanische Fachgesellschaft, ihr DSM mitsamt aller luftigen Freudianer-Diagnosen wie der „Borderline-Persönlichkeitsstörung“ [14] auch der ICD aufzudrücken. Diese gilt seit 1999 auch in Rußland. So bestimmt die Diagnosenliste der Amerikaner weltweit jetzt, wer und was psychisch krank ist und wer nicht.[15] Von besagten Diagnosen, hie der „Borderline“-, da der „narzißtischen Persönlichkeitsstörung“, benützen unsere „Psychis“ erstere heute gern, um Eltern, vor allem Müttern ihre Kinder zu entziehen, letztere, um damit Andersdenkende zu diskreditieren, nicht zuletzt den links ungeliebten Präsidenten Trump.[16]
Eine ähnlich vage, freilich schon vor-freudsche Diagnose ist, wie schon ausgeführt, die „multiple Persönlichkeisstörung“, die bei „ritueller Gewalt“ oft hereinspielen soll (Fn 6). Die Diagnose werde, schreibt die ICD-10: 44.81, „kontrovers diskutiert“, werde (im Klartext) also bezweifelt. Früher fiel sie unter den Begriff „Hysterie“. Selbst habe ich „das Vorhandensein von zwei oder mehr verschiedenen Persönlichkeiten bei einem Individuum“, die, mitunter rasch wechselnd, nichts von einander wissen (!), in meinem über 50-jährigen Berufsleben nie gesehen. Unter Vorgabe von diagnostischer Exaktheit unterstützen besagte Manuale DSM und ICD letztendlich diagnostisches Wischiwaschi, wenn nicht Firlefanz und schaffen selbst satanischem Geraune Raum.
Die grausamen Morde von Dutroux an Mädchen und jungen Frauen in Belgien Mitte der 1990er, die Übergriffe Epsteins auf Minderjährige in großer Zahl unter Beteiligung bekannter Politiker und Prinzen waren und sind aber Realität unserer Zeit, ebenso die Überlassung von Kindern durch Vertrauenspersonen und Ämter an Pädophile wie etwa in Lügde oder in Bibbiano oder an der reform-pädagogisch fortschrittlichen Odenwaldschule oder im Kloster Ettal und an vielen weiteren Plätzen. Zum Sachsensumpf läuft die Aufklärung noch. Deshalb müssen wir wohl prüfen, wer was mit verstiegenen Lehrmeinungen und abwegigen Diagnosen[17] zu der großen ethischen Verwirrung und letztlich zum Verbrechen in westlichen Ländern beigetragen hat und beiträgt, seien es auch hoch gestellte Seelenheilkundler. Unter gegebenen Bedingungen müssen wir aber die Ankläger von „satanisch-ritueller Gewalt“ wie die ihr entgegenstehenden Skeptiker erst einmal in gleicher Weise neben einander stehen lassen und beide Seiten anhören – ein Kontrastprogramm zu den heute verbreiteten flotten Diskurs-Ausgrenzungen, wie unsere Politiker sie bevorzugen.
Vielleicht aber hat sich das Blatt schon zu wenden begonnen. V. Hoffmann und K. Overhoff brachten im Februar ein Video heraus, auf dem unsere Schweizer Kollegin Dr. Möckli und ich die Verwilderung des Fachs über den üblichen Psychopharmaka-Sektor [18] hinaus in aller Breite ansprechen konnten. In einem Film läßt sich vielleicht das vielen unverständliche, mitunter gar unheimliche Psycho-Gebiet – viele gescheite Leute gingen jahrelang stumpf an ihm vorbei – den Menschen im Land am ehesten erklären.
Gleichzeitig wurden unsere Darlegungen jetzt von vielen Fachkollegen in Rußland aufgegriffen. Viel hundertfach klickten sie seit Mitte Februar unsere Website an und sandten uns Abstracts ihrer wissenschaftlichen Publikationen. Spam war auch dabei. Zwar konnten wir sie nicht alle mustern und beantworten, geschweige als Kommentare hochladen. Daß die hohe Besucherzahl ein Abrücken der Russen vom psychiatrischen Diagnosen- und Lehrdiktat der Amerikaner andeutete, steht aber dahin. Daß unsere Bemühungen am Ende noch helfen, das Lügengestrüpp des „Tiefen Staats“ [19] in der Psychiatrie weiter zu lichten, die in ihr noch vorhandenen Mängel an Menschlichkeit zu überwinden und ihre oft unerhörten Übergriffe auf unser aller persönliches wie soziales Leben einzugrenzen, bleibt doch zu hoffen.
Hat sich die etablierte 68er Reform-Psychiatrie mit fragwürdigen Lehrmeinungen und Diagnosen weithin auf spinöses Terrain begeben, so haben gewiß auch wir uns zu hüten, dort zu landen. Bleiben wir offen für die Klagen der Welt, aber bleiben wir auch nüchtern, gerade wo Spinnerei allerorts um sich greift. Die GEP bestand ihre Bewährungsprobe, wo sie, um Unrecht abzuwehren, in Einzelfällen einige mächtige Fachvertreter anpfiff. Daß es schwieriger ist, damit Fachgesellschaften zu erreichen, die mit krummen Diagnosemanualen gar einem Unrechtssystem Vorschub leisten, versteht sich.
An sich verwundert nicht, daß die Psychiatrie-Spitze uns für solche Kritik mit Diskursverweigerung straft. Wir hätten „den Pfad der sachlich-konstruktiven Diskussion … schon längst verlassen“, meinte vor Jahren schon als DGPPN-Präsident der damalige Bonner Psychiatrie-Ordinarius (RB 1/14,3.8). Einer seiner früheren Mitarbeiter schrieb ihm dafür das Büchlein GUMPELMANN auf den Leib. Geduldig versuchten wir auf den Spuren von Baeyers über Jahrzehnte, diesen Leuten basale psychiatrische Ethik nahezubringen. Haß begegnete uns und speziell mir dafür von den Berufsorganisationen von Anfang an, als ich mich 1970 in freier Praxis niedergelassen hatte und so zu den Entwicklungen im Fach erstmals frei sprechen und schreiben konnte. Wie strikt meine Publikationen gegen die Unterwerfung der Psycho-Fächer unter 68er Maßgaben, gegen ihren politischen Mißbrauch, gegen die Liberalisierung persönlichkeitszerstörender Drogen, gegen Freud etc. von der „wissenschaftlichen“ Fachgesellschaft DGPN wie vom nervenärztlichen Berufsverband (BVDN) bekämpft wurden – anfangs druckte mich ja das (von ihnen lang frei gebliebene) Deutsche ÄRzteblatt noch -, das ließ früh schon den Eindruck aufkommen, daß die gesamte Fachvertretung unter nachgerade „satanischem“ Einfluß stand.
Diese Herrschaften glaubten allein bestimmen zu können, was fachkundig zur Psychiatrie verlauten darf und was nicht. Einigen von ihnen fuhren wir dann aber doch in die Parade. Dem Psychiatrie-Ordinarius einer der angesehensten Universitäten des Landes verhalfen wir gutachtlich mit zu einer landgerichtlichen Verurteilung und dem Sprecher der deutschen Gerichtspsychiater erst kürzlich zu einer satten Blamage vor der gesamten deutschen Ärzteschaft (RB 1/19, 7.8). Dabei soll aber nicht untergehen, daß uns oft auch gute, sorgfältig erstellte Gutachten von Kollegen begegneten. Und auch als Behandler wurden manche von Patienten auf dieser Webseite schon mit hoher Anerkennung bedacht. Halten wir Kurs! Es könnte sich in der politisch so verbogenen Reform-Psychiatrie[20] der letzten Jahrzehnte einiges doch noch zum Besseren wenden.
Ähnlich wie in den USA zwischen Demokraten und Republikanern oder hierzulande in der Politik zwischen Altparteien und der AfD[21] gibt es derzeit zwischen dieser etabliert-krummen „Reform-Psychiatrie“ und uns kein Gespräch mehr, was sich letztlich auf der Linie des 68er Frontmanns Habermas und seiner „Diskursverweigerung“ Andersdenkenden gegenüber bewegt. Von ihm, von den Freudianern, den 68er Trotzki-Marxisten, wurde und wird das gesellschaftliche Klima seit Jahrzehnten gedörrt, die Ausgrenzung Oppositioneller dabei von unseren staatsberufenen psychiatrischen Ordinarien häufig noch bestärkt. Daß in der GEP Leute beisammen sind, von denen manche Teufelsrituale als reale Gefahr ansehen, während andere ihnen skeptisch begegnen, konterkariert die politisch heute übliche Ausgrenzung verpönter Ansichten.
Daß vom Staat mitunter „Teuflisches“ ausgeht, wissen wir spätestens seit Hitler, Stalin[22], Mao und Pol Pot. Wir lernten es auch vom amerikanischen MK-Ultra–Projekt der 1950er bis 60er Jahre, mit denen unter Einsatz von Folter, halluzinogenen Drogen[23] und Psycho-Techniken Möglichkeiten der Bewußtseinssteuerung ausgelotet wurden. Unter Kennedy gab es Senatsanhörungen dazu18 . Auch wenn infolge Aktenvernichtung viele Details verloren gingen, steht die Sache außer Frage. An sie knüpfen meist die Ankläger von „ritueller Gewalt“ an. Halten wir uns aber, wenn wir weiter gegen ideologisch geführte kindsentziehende Fehlgutachten mit Erfolgsaussicht vorgehen wollen, an wissenschaftlich Gesichertes, bevor wir uns aufs Glatteis halb-strittiger Vorgänge und ihrer Deutungen begeben.
Der ganze psycho-justitielle Komplex einschließlich Kindswegnahmen ist wie der gesamte Psychiatriebetrieb seit langem links besetzt und ist doch merkwürdig tabuisiert, selbst, wie ich anfangs feststellte, bei der AfD. In seiner kritischen Bearbeitung standen wir über die Jahre allein. Nachdrücklich forderte Marx die staatliche Kindererziehung, betrieb Trotzki[24] sie mit Wilhelm Reich zusammen zuerst in Rußland, dann von seinem mexikanischen Exil aus in Amerika. Ihr Geist oder Un-Geist schwappte nach ’45 über die 68er, die Medien und die Psychofächer, humanitär verbrämt, nach Europa (s. RB 1/19). Freud selbst gab sich gern unpolitisch, ganz der Wissenschaft hingegeben,[25] was, obwohl er als Betrüger längst ausgewiesen ist, der „Tiefe Staat“ bis heute pflegt. Fast tollkühn ist es so, Freud noch zu hinterfragen. Da er dennoch Urgrund nicht nur vieler Mißbräuche des Fachs, sondern mit den eben Genannten zusammen vieler fragwürdiger Gesellschaftsänderungen hierzulande und weltweit ist, gibt’s an der Kritik an ihm kein Vorbeikommen. Wir waren in ihr auch nie allein. „Marxismus, Psychoanalyse und Rassentheorie haben eigentümlich zerstörende Eigenschaften“, schrieb Karl Jaspers schon in DIE GEISTIGE SITUATION DER ZEIT (1931). Wie kein anderer unter den deutschen Gelehrten trat Jaspers damals dem aufziehenden Nazismus entgegen.
Auf Freud geht nicht zuletzt die Kluft zurück, die heute die Gesellschaft spaltet. Kritikern nicht zuzuhören, sondern sie niederzumachen, sie zu psychiatrisieren, das führten Freud und seine Jünger ein.[26] Die 68er übernahmen es. Wie jetzt in Amerika etwa zwischen Trump und seinem Gegenlager gibt es hierzulande in der Seelenheilkunde zwischen unserer „Walter-von-Baeyer-Gesellschaft“ und dem Mainstream kein Gespräch mehr, gibt’s nur noch Ausgrenzung und Gehässigkeit. Die Psycho-Fächer waren halt das Einfallstor der Freud-Marxisten zum weiteren Umbau der Gesellschaft. So traf uns von unseren freudisch umgepolten Fachkollegen mit als erste die Habermas’sche Diskursverweigerung. Uns bestärkte, daß wir uns mit der internationalen Freud-Kritik[27] in guter Gesellschaft befanden, dazu zunehmend auch, daß unsere Webseite, die über reale Mißbräuche des Fachs hinaus kompakte Information zu deren Hintergründen bot, aus aller Welt zahlreich aufgesucht wurde und wird.
Auch in unseren eigenen Reihen mögen nicht alle auf diese Dinge eingehen. Einer, der in der DDR als SEDler den Psychiatriemißbrauch an eigenen Leib noch erfahren hat, interniert und gar fixiert wurde, empfahl uns, als er kürzlich aus unserem Vorstand ausschied, „eine Konzentration auf den Mißbrauch von Psychiatrie und Psychologie und nicht auf die große Politik“. Wenn’s manchmal tatsächlich so aussah, als beschäftigten wir uns mehr mit ihr und mit Freud als mit den einzelnen Mißbrauchsfällen, so doch nur deshalb, weil diese aus jenen folgen. Daß und wie eng beide mit einander zusammenhängen, erstere deshalb nur mit letzteren zusammen erfolgreich angegangen werden können, haben die meisten von uns wohl verstanden. Immer war es erforderlich über den Einzelfall hinaus auf die umgebenen Bedingungen und unterschiedlichen Erscheinungsweisen solcher Mißbräuche einzugehen. Daß viele Kollegen wie auch „Laien“, weil sie glauben, über die Seele und ihre richtige oder falsche Behandlung besser Bescheid zu wissen, auf Distanz zu uns gingen, war hinzunehmen.
1971 trat Walter von Baeyer in der damals neu aufgekommenen Mißbrauchsfrage beim Weltkongreß für Psychiatrie in Mexiko allein gegen die Hinnahme des Verbrechens auf, allein gegen die gesamte übrige Spitze dieses Weltverbands (WVP).[28] Mit Ausreden versuchte diese sich an dem Problem vorbeizustehlen. Später hat Gorbatschow es für sein Land mutig anerkannt und abgestellt. Seit den frühen 70ern ist so unser Verhältnis zur offiziellen Psychiatrie gespannt. Um gegen „das System“ öffentlich noch sprachfähig zu bleiben, gründeten wir 1977 unsere kleine Gesellschaft, damals DVpMP, heute GEP.
Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre erlebte die Welt in der großen Politik neue fried- und freundlichere Perspektiven und auch wir erkannten solche kurzfristig in unserem Fachbereich. Wir schrieben sie der „festen“ Haltung zu, die im Westen vordem eingenommen worden war und fühlten uns in ihr bestärkt, hofften freilich, der neuen vom Osten gezeigten Entspannung würde jetzt auch im Westen mit solcher geantwortet. Die Mehrheitsmeinung der deutschen Psychiater war nach ’45 gewiß „pro-amerikanisch“, dabei freilich eher US-freudianisch, freud-marxistisch. Sie blieb uns gegenüber auch jetzt feindlich und entfaltete sich bald noch penetranter grün-rot (RB 1/19,5.6), was heute gar mehr als zur Zeit der sowjetischen Psychiatriemißbräuche anti-russisch sein kann.
Besonders übel wirkt sich die freudsche Reform der Seelenheilkunde mit der Aufweichung ihrer Diagnosen in der Forensik aus, wo ihren Aussagen Beweiskraft zukommt. In der kurativen Psychiatrie und Psychotherapie geht es mehr ums Zuhören, um Anteilnahme, Orientierung, Rat und Bestärkung, wichtig genug für viele Menschen in verzweifelten Lebenslagen. Da genügen auch Hypothesen vollkommen. Wissenschaftliche Beweiskraft aber wird von ihnen gefordert und wird ihnen, politisch dekretiert, jetzt falsch zuerkannt, wo sich solche zur Begründung richterlicher Urteile oder Fehlurteile oder auch zur Begründung politischer Konzepte „gut macht“. Just da aber beginnen die Lüge, der Betrug, der politische Mißbrauch des Fachs. Die Geltung Freudscher Hirngespinste im forensischen Bereich ist es vor allem, die über die Jahre falsche Urteile hervorbringt und deshalb unerträglich ist. Sie erschüttert den Glauben an den Rechtsstaat tief, was auch der „Tiefste Staat“ auf Dauer nicht überspielen kann.
Heute hält mit Covid-19 ein neues Gesundheitsproblem die Welt in Atem und läßt gesellschaftliche Umbrüche in nicht absehbarem Ausmaß erwarten. Aufmerksamkeit für die „Psychofächer“, die solche Umbrüche in den letzten Jahrzehnten wesentlich vorangebracht haben, oft leider üble, bleibt dennoch geboten. Was sich zuletzt in unserer GEP intern getan hat, konnten Sie ja, liebe Mitglieder und Freude, Mal für Mal bei Ihren Besuchen unserer Webseite erkennen. Hoffen wir, daß wir die wieder fälligen Neuwahlen in Bälde nachholen können.
Dr. med. Friedrich Weinberger, GEP
Endnoten:
[1] in den 1960-70ern u.a. in Rußland der kürzlich verstorbene W. Bukowski, hierzulande Gustl Mollath u.a.
[2] B. Antholz in W. Körner & G Hörmann Staatliche Kindeswohlgefgährdung? Beltz (2019).
[3] Auch ob solch gesellschafts- und kulturpolitischer Defizite kommt die AfD im Westen nicht vom Fleck.
[4] s. Rubrik Berichte aus der Schweiz. Wolfgang Hammer, Fremdunterbringung gegen den Willen von Eltern und Kindern. https://www.youtube.com/watch?v=pNUQierNcz0&list=PL78HqT7D88kRY0GupT2WGruxH_Sj-HjwH&index=17&app=desktop .
[5] Zu ihnen tragen wesentlich gewiß die Porno-Industrie und hier nicht zuletzt das Internet bei, die wir andererseits gewiß nicht missen wollen. Der „Fortschritt“ kennt viele Kehrseiten, die Freiheit viele Exzesse.
[6] Zwei Bücher erwähne ich da: Alison Miller, Jenseits des vorstellbaren – Therapie bei Ritueller Gewalt und Mind-Control (2015) sowie Marcel Polte, Dunkle Neue Weltordnung 2019. Der Autor, ein promovierter Jurist, schreibt da: „… durch die Schaffung einer multiplen Persönlichkeitsstruktur (würden) einzelne von einander durch amnestische (erinnerungslose) Barrieren getrennte Persönlichkeitsfragmente entstehen. Das bedeutet, daß der eine Persönlichkeitsanteil nicht weiß, was der andere getan hat; meist kennt er nicht einmal die Existenz der anderen Anteile. Dies führt dazu, daß sich multiple Persönlichkeiten immer wieder mit scheinbar unerklärlichen Zeitverlusten konfrontiert sehen…“ Die ICD-10 führt unter F44.81 die „multiple Persönlichkeitsstörung“ an, schreibt aber dazu, sie werde „kontrovers diskutiert, in welchem Ausmaß sie iatrogen oder kulturspezifisch ist“, auf deutsch, ob es sie überhaupt gibt. Ich selbst habe solche Zustände in meinem ganzen Berufsleben nie gesehen. Und ich vertrete nur, wovon ich persönlich überzeugt bin. Viele, die als Aufklärer daherklommen, waren schlimmste Verwirrer. Ein Beispiel ist Freud.
[7] Den Status einer Kirche hat in den USA auch Scientology, die der Psychiatrie meist antipsychiatrisch irreführend, mitunter aber auch mit fundierter Kritik begegnet (vgl. das Buch von Th. Röder und V. Kubillus DIE MÄNNER HINTER HITLER).
[8] Als Tiefenpsychologie bezeichnete der Schweizer Pfarrer Oskar Pfister, ein langjähriger Freud-Vertrauter, dessen Lehren. Ihre Anhänger und heute auch die Ärzteschaft benützen den Tarnbegriff gern, um den Ideologie-Geruch, der an der Psychoanalyse immer klebt, zu übertünchen.
[9] Seine und viele andere akribische Freud-Kritiken kamen auf Deutsch nicht heraus. Von seinen „Oberen“, seinen Medien, seinen Verlagen, auch seinen Ärzteblättern wird Deutschland dumm gehalten.
[10] Ein abtrünniger „Ex-Freudianer“ Jeffrey Masson, gab am Ur-Freud und seiner „Verführungstheorie“ festhaltend, die speziellen Stichworte dazu.
[11] Vereinzelt kommt auch in deutschen Medien heute Freud-Kritik auf, in Cicero 8/19 etwa der Artikel „Leid durch Freud“. Die Ärzteschaft wird nicht lange mehr an diesem selbst vermittelten Leid vorbeikommen.
[12] Daß die Ärztekammern das Schlammassel der Psychotherapie jetzt neu in einem Augenblick an den Hals gelegt bekaoomen, in dem Bundesgesundheitsminister Spahn und die Psychologen-Kammern sie aus der Medizin völlig herauslösen wollen und so neues und weiteres Chaos droht, macht ihre Aufgabe nicht leichter.
[13] Die Gesamt-Ärzteschaft hielt länger stand. 1977 kippte aber auch sie. Auf dem Deutschen Ärztetag in Saarbrücken, bei dem die Diskussion des Enquete-Bericht der Bundesregierung „Zur Lage der Psychiatrie…“ anstand, warnte ich nochmals:„… Es wurde Ihnen im vergangenen Jahr bereits enquête-gemäß der Antrag auf Einführung einer Gebietsbezeichnung „für psychoanalytische Medizin“ unterbreitet. Dabei ließ sich erst jüngst wieder zeigen: Trotz Lärms der Anpreisung, trotz Lehrstühlen und amtlichen Gebührenordnungsziffern stehen der wissenschaftlichen Wahrheitsgehalt und die Wirksamkeit der Psychoanalyse, der anspruchvollsten der Psychotherapien, rundum in Frage. Keine Frage freilich, daß ihre Ideen in ein weltanschauliches Konzept passen, nach dem der Mensch, ähnlich die Gesellschaft rundum veränderungsbedürftig sind. Folglich lieben Mensch- und Gesellschaftsänderer die Psychotherapie. Sind ihre Theoreme doch gut mischbar und in aller Regel marxistisch heute gut vermengt… Wie wird die Rechtspflege hierzulande aussehen, wenn etwa die Ansicht des Spitzen-„Fach“-vertreters Alexander Mitscherlich, das „herrschende Rechtsdenken“ sei ein „epochaler Irrtum“, die Justiz „die gefährlichste aller Bürokratien“ als ärztliches Fachwissen anerkannt, in die Gutachterpraxis einzieht? …“ Begleitet wurden diese Ausführungen von ständigen Zurufen wie „Aufhören“, von Buhs und Pfiffen. Mit dem Enquête-Bericht segnete die deutsche Ärzteschaft jetzt auch den Schwindel in der Heilkunde ab.
[14] Das „Borderline-Syndrom“ erfand der amerikanische Psychoanalytiker Adolph Stern 1938 aus der Vorstellung heraus, Psychosen, also schwere psychische Krankheiten, und Neurosen, eher „leichte“ Behinderungen des „normalen“ Seelenlebens, seien in gleicher Weise der Behandlung von Freudianer-Psychis zugänglich. Er konstruierte eine Brücke zwischen „Psychosen“ und „Neurosen“, der zwar jedes Fundament fehlt, die aber DSM und ICD „anerkennen“.
[15] Bekommen auch viele Mütter ihre Kinder entzogen, so fällt doch nur wenigen auf, daß dies vielfach unter ein und der gleichen Freudianer-Diagnose Borderline geschieht und so wohl auch die gleiche Ideologie dahinter stehen könnte. Eine solche wurde im Freud-Marxismus klar formuliert, die „Schaffung eines neuen Menschen“. Von Trotzki offen verkündet und praktiziert, wurde sie, scheint es, von geistig Anverwandten in aller Welt auf die Ebenen von UNO, WHO, UNESCO gehoben, von wo aus sie den einzel-staatlichen Administrationen weltweit zur Umsetzung bei aufgeben werden konnte. Manche betroffenen Mütter sehen die tieferen Ursachen für die vielen stereotyp falschen Begutachtungen eher bei gegnerischen Väter-Organisationen und den von ihnen entwickelten Begründungsthesen wie dem PAS (Pariental Alienation Syndrom). U.E. wären alle Theorien zu prüfen, die die „Epidemie“ der staatlichen Kindsentzüge erklären können, u.a. finanzielle Interessen.
[16] Wir sind auch nicht alle seine Fans. Narzißmus, von Freud auch noch falsch abgeleitet (Schlagmann, RB 1/17), ist ein Charakterzug, aber keine psychische „Störung“, geschweige eine Krankheit. Den Präsidenten und seine Anhänger wird die psychiatrische Version von Anschwärzung nicht weiter stören. Aber andere kleine Bürger kamen hierzulande durch die Unsinns-Diagnose bei Gericht schon unter die Räder.
[17] Hier einige Zitate von hohen Sex- und Seelenexperten in allgemeinen wie Fachmedien, keineswegs nur linken, einige von vielen: Der Soziologe Prof. G. Amendt etwa in der FAZ vom 14.2.04 (Titel: „Verständigung über Pädophilie“): „…Jede sexuelle Handlung zwischen Erwachsenen und Kindern trägt … inzestartige Züge. Das Begehren des Kindes ist (wie eben Freud oktroyierte ) von Inzestphantasien beherrscht und steht noch heftig unter deren Herrschaft, wenn der Pädophile … sie neuerlich entfacht.“ Und Prof. V. Sigusch, ebenfalls Freudianer, im Deutschen Ärzteblatt 27/11 unter dem Titel „Sexueller Kindesmißbrauch“: „… Die Sinnlichkeit, die sich zwischen einem Kind und einem Erwachsenen spontan entfaltet, ist etwas Wunderschönes… Nichts ist reiner und harmloser als diese Erotik des Leibes und des Herzens“. Bekamen und hatten da nicht alle Kinderschänder und ihre Vorkämpfer, die Grünen, die Cohn-Bendits etc. ihr „wissenschaftlich-humanitäres“ Alibi?
[19] Deep state wird das neoliberal-neomarxistische Lager von den Wertkonservativen in Amerika heute genannt, die über Jahrzehnte fast unsichtbar waren, mit Trump offensichtlich aber wieder lebenskräftig wurden. Trump stelle ich immer wieder heraus, nicht weil ich all seine Entscheidungen so begrüße, sondern weil er in seinem Land dem weltweit und gerade in Deutschland und insbesondere in seiner Psychiatrie so erdrückend spürbaren Tiefen Staat Paroli bietet und damit der Welt Zuversicht gibt.
[20] Die Psychiatrie-Reform brachte als Ergebnis der Psychiatrie-Euquête (1970-75) neben der Anerkennung der Psychoanalyse zu einem voll gültigen Bestandteil der Disziplin. Sie brachte zum anderen eine große Ausdehnung staatsabhängigen Personals, staatlicher Aktivitäten und staatlich-politischer Maßgaben im Fach.
[21] Daß diese ähnlich stumpfsinnig an den angeführten „Psycho-Problemen“ vorbei geht, sage ich anfangs schon.
[22] Anders als Trotzki, der Globalist und Freud-Gläubige, als Kriegskommissar der blutigste der Sowjetrevoluzzer führte Stalin (gezwungenermaßen) immer noch einen „großen vaterländischen Krieg“.
[23] Drogen begleiteten die 68er Kulturrevolution von Anfang an, der Harvard-Psychologe Timothy Leary einer ihrer Propagandisten. Heute werden sie als „psychisch aktivierende Substanzen“ verharmlost in Ärztejournalen kräftig erneut beworben, etwa von T. Passie in DNP 2020; 21(1).
[24] Bei aller Kritik an einigen jüdischen Größen verabscheuen wir Antisemitismus doch zutiefst.
[25] Wie ihr großer Meister spielte die etablierte, freudisch reformierte Psychiatrie auf unpolitisch. Entsprechende Themen verbannte sie aus der Diskussion des Fachs, um seine neu-linke Ausrichtung unauffällig, dabei aber um so penetranter durchzusetzen.
[26] Eine Wurzel meiner Freud-Kritik liegt fraglos in meinen persönlichen Erfahrungen während einer zweijährigen „Zusatz-Ausbildung“ samt Lehranalyse am Berliner Institut für Psychotherapie 1964-66, der ältesten, quasi „renommiertesten“ Institution dieser Lehre weltweit. Daß ich sie aufnahm, dazu trug bei, daß mich damals oft einschließende Ängste befielen, ein Motiv, das die meisten Ausbildungskandidaten mit leitet. Psychotherapie gilt da ja als Mittel der Wahl. Der Lehranalytiker war auch in Ordnung. An der Beschwernis änderte die teure „Lehr-Therapie“ insgesamt aber nullkommanix. „Heilung“ brachte dann eine lange, glückliche Liebesbeziehung. Um so nachhaltiger vertrete ich seitdem, die Psychiatrie habe neben den „großen“, schweren psychischen Krankheiten auch den „kleinen“, sehr wohl dabei lebensbehindernden Seelenleiden der Menschen, so weit möglich, abzuhelfen, habe deshalb weiter nach ehrlicheren, besseren Verfahren zu suchen. W.
[27] In den 1980ern brachte in den USA der Fall Osheroff vs. Chestnut Lodge die Fachgesellschaft APA in Bedrängnis. Raphael Osheroff M.D., ein angesehener Nephrologe, hatte wegen einer schweren Depression die „Lodge“, eine „Freud-Festung“ in Maryland, aufgesucht und wurde dort über sieben Monate psychoanalytisch behandelt. Er versank darüber immer tiefer in depressive Abgründe, verfiel auch körperlich, von seinem Behandler gedrängt, doch endlich seine „narzißtische Persönlichkeit“ aufzugeben. Seine Mutter veranlaßte endlich seine Verlegung in eine „normale“ psychiatrische Klinik, wo er medikamentös behandelt, innert dreier Wochen genas. (https://www.psychiatrictimes.com/couch-crisis/belated-obituary-raphael-j-osheroff-md). Osheroff verklagte die Chestnut Lodge jetzt wegen ärztlichen Fehlverhaltens und verpaßte den Freudianern so ihren ersten spürbaren Dämpfer. In der US-Psychiatrie ging das dann leise wieder unter. Freud, seine Vorgehensweisen und Diagnosen hielten sich in der APA trotz aller Pleiten. In der Psychiatrie sind die USA tatsächlich „die einzige Weltmacht“ (Z. Brzezinski). Daran rüttelt auch Trump, obwohl von vielen seiner Psychis mit der Freudianer-Diagnose Narzißmus belegt, natürlich nicht. Meist nimmt er sich sonst seine Schmäher sonst vor.
[28] Von Baeyer sah unsere GEP schon im Jahr 1967 beginnen, als er gegen hohen Kollegen-Widerstand den politisch falsch begutachteten Günther Weigand aus der Forensik herauspaukte, einen ersten „Fall Mollath“. Auf ein halbes Jahrhundert kann die GEP schon zurückgreifen (s. GEP-Website: Rundbriefe: „Aus den Vorläufen“)!